Prof. Kerrin Christiansen, Universität Hamburg, Institut für Humanbiologie:

Der Anteil der Linkshänder in der Bevölkerung liegt bei zehn bis 15 Prozent. Die Ursache ist eine Dominanz der rechten Hirnhälfte. Denn die Felder für Sensibilität und Motorik in der linken Körperseite befinden sich in der rechten Hirnhälfte und umgekehrt. In der Vergangenheit wurde Linkshändern oft schon zu Beginn der Schulzeit das Schreiben mit der linken Hand ausgetrieben. Heute darf auch mit links geschrieben werden, da man erkannt hat, dass die "Umlerner" im Anschluss oft an Legasthenie oder Rechts-Links-Schwäche leiden, sagt Prof. Kerrin Christiansen. "Es dürfen sich also mehr Linkshänder zu ihrer Eigenart bekennen", sagt die Anthropologin. Weiterhin könnten kulturell bedingte Tabus Rechtshänder in der Menschheitsgeschichte bevorteilt haben.