Dr. Thomas Zoufal, Sprecher des Deutschen Elektronen Synchrotrons (Desy) in Hamburg-Bahrenfeld, antwortet:

Wenn wir von der Erde nach oben blicken, schauen wir in den Weltraum, der eigentlich schwarz aussehen würde. Das verhindert die Lufthülle der Erde. Sie besteht aus verschiedenen chemischen Verbindungen, vor allem Stickstoff und Sauerstoff. Die Moleküle lenken einfallendes Sonnenlicht ab. Dabei wird kurzwelliges, nämlich blaues Licht stärker gestreut als langwelliges, rotes Licht am anderen Ende des Spektrums. Deshalb erscheint uns die Luft bläulich.

Würden andere Gase unsere Lufthülle beherrschen, dann sähen wir, wenn wir direkt nach oben schauen, den Himmel vielleicht grün oder rot. Je nach dem Winkel zur Sonne (Dicke der Lufthülle) wird das Licht übrigens unterschiedlich gestreut - so kommen auch die farblich intensiven, roten Sonnenuntergänge zustande.