Als Gudrun Rosenhagen 1976 auf dem Fischereiforschungsschiff "Walther Herwig" als Meteorologin vom Dienst mitfuhr, war sie die erste Frau auf diesem Posten. Bis dahin trauten die Chefs des Seewetteramts Hamburg einer Frau nicht zu, den harten Borddienst zu machen. 23 Jahre später wurde die diplomierte Wetterkundlerin erneut zur Pionierin, übernahm als erste Frau die Leitung des Seewetteramts und treibt nun unter anderem die Wetterbeobachtung auf dem Meer voran.

Ein Leben voller Engagement, das auch schweren Schicksalsstürmen standhielt. 1984 verloren Gudrun Rosenhagen und ihr Mann Wolfgeorg, den sie beim Studium in München kennengelernt hatte, ihre kleinen Söhne Matthias und Guntram beim Unglück der Barkasse "Martina" im Hamburger Hafen. Die Liebe zur Natur habe ihr in der schweren Zeit geholfen, sagt sie; bis heute entspannt sie sich gern auf Waldspaziergängen und im Garten in Sasel.

Als 1985 und 1987 Felix und Anton geboren wurden, reduzierten beide Eltern ihre Arbeitszeiten, um sich stärker ihren Söhnen widmen zu können. Längst aber ist die Meteorologin wieder im Vollzeitdienst, einschließlich Überstunden. Dadurch kommen neben den Spaziergängen auch die geliebten Reisen zu kurz. Doch für die Besuche bei ihrem Sohn Anton - er studiert gegenwärtig in Rio de Janeiro - muss Zeit sein. Gudrun Rosenhagen war schon zweimal dort.