Nach der Lektüre liegt es in der Hand der Zeitungsleser, den Papierkreislauf zu schließen. Die ausgelesenen Zeitungen sollten in die Altpapiersammlung wandern. Denn eine Faser verfügt über mehrere Leben. Deutschland ist Weltmeister im Recyceln von Altpapier. Fast 80 Prozent der verbrauchten Papiere und Pappen fließen zur Wiederverwertung zurück.


Im Recycling-Prozeß geht unsere Faser abermals baden. Sie kommt in riesigen Trommeln mit Wasser und chemischen Hilfsmitteln, in denen das Papier aufgelöst wird. Ein "De-Inking"-Verfahren wäscht die Druckfarbe aus dem Faserbrei heraus. Sämtliche Verunreinigungen müssen mit großem Aufwand abgetrennt werden, damit später eine gute Papierqualität gewährleistet ist. Deshalb sollten selbstklebende Etiketten und Umschläge, Heftklammern und ähnliches nicht im Altpapier landen.


Der Kreislauf läßt sich allerdings nicht beliebig fortsetzen. Die Fasern werden unelastischer, viele brechen, werden zu kurz. Eine Faser kann im Schnitt höchstens sechs Umläufe überleben, spätestens dann wird sie aussortiert. Der Recycling-Kreislauf braucht deshalb kontinuierlich Papier mit einem großen Frischfaseranteil. Auf diese Weise wird das Abendblatt zum Jungbrunnen der Recyclingpapiere.