Abendblatt Online informiert Sie an dieser Stelle über die neuesten Entwicklungen bei der Neuen Grippe in Deutschland und der Welt.

Hamburg. 26.12.2009: Mediziner: Schweinegrippewelle ist abgeklungen

Die Schweinegrippe-Welle in Deutschland ist nach Einschätzung des Infektionsmediziners Christoph Lübbert weitgehend abgeklungen, könnte aber im Frühjahr heftig zurückkehren. "Es gibt zwar noch vereinzelte Neu-Infektionen, die eigentliche Welle ist aber durch", sagte der Experte vom Universitätsklinikum Halle dem Radiosender MDR Info. Dennoch empfiehlt er Risikogruppen, sich noch impfen zu lassen, wenn dies bisher nicht geschehen ist. "Es kann niemand vorhersagen, ob es nicht im Februar oder März eine weitere Grippewelle geben wird." Der Mediziner rechnet zudem damit, dass es künftig einen gemeinsamen Impfstoff gegen die Schweine- und die herkömmliche Grippe gibt.

8.12.2009: Schmerzmittel könnte Grippeschutz mindern

Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln wie Aspirin könnte die Wirkung von Grippeimpfungen mindern. Das hat eine US-Studie der Universität von Missouri ergeben. Die Forscher fanden heraus, dass Wirkstoffe wie Paracetamol und Acetylsalicylsäure ein Enzym blockieren, das für die Immunabwehr - und damit auch für den Aufbau eines Grippeschutzes nach einer Impfung - wichtig ist. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "The Journal of Immunology" (Bd. 183, S. 5644) veröffentlicht.

3.12.2009: Hausschwein an Schweinegrippe erkrankt

In Deutschland ist erstmals ein Fall von Schweinegrippe bei einem Hausschwein bekannt geworden. Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz habe das H1N1-Virus bei dem Tier nachgewiesen, teilte das Gesundheitsministerium in Mainz mit. "Es besteht kein Grund zur Aufregung", betonte Ministerin Margit Conrad (SPD). Menschen können sich nicht durch Schweinefleisch-Produkte infizieren. Aber das Schwein hat sich vermutlich bei einem Menschen angesteckt.

2.12.2009: Infektionswelle ebbt ab

Vergangene Woche wurden gut 23.000 Neuinfektionen registriert, in der Woche davor habe es noch 33 000 frisch Infizierte gegeben, berichtete heute der Bundestag unter Berufung auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Bislang seinen in Deutschland insgesamt 172 000 Infektionsfälle der Schweinegrippe gemeldet worden. Der deutliche Rückgang der Neuinfektionen weise darauf hin, dass der Gipfel der Schweinegrippe-Pandemie in Deutschland möglicherweise erreicht sei.

Grund zur Entwarnung besteht nach Ansicht der Bundesregierung allerdings nicht, es müsse weiterhin mit schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen gerechnet werden. Wie RKI-Präsident Jörg Hacker erläuterte, wurden in Deutschland bis heute Nachmittag insgesamt 66 Todesfälle gemeldet. Bei den meisten dieser Fälle seien Risikofaktoren wie Vorerkrankungen hinzugekommen. Insgesamt würde die Erkrankung jedoch zumeist milde verlaufen.

2.12.2009: Neunte Schweinegrippe-Tote in Niedersachsen

In Niedersachsen starb eine mit dem H1N1-Virus infizierte 48-jährige Frau aus dem Landkreis Vechta an einer Lungenentzündung, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover am Mittwoch mit. Die Patientin hatte nach Auskunft der Klinik und der Hausärztin keine Vorerkrankungen. Ob der Tod mit der Grippeerkrankung zusammenhängt, müsse noch zweifelsfrei bewiesen werden. Die Frau war am Samstag ins Krankenhaus gekommen und dort am Montag gestorben.

1.12.2009: Einjährige stirbt in Niedersachsen an Schweinegrippe

Ein einjähriges herzkrankes Mädchen aus der Region Hannover ist gestern an der Schweinegrippe gestorben. Das Mädchen war seit dem 17. November in einer hannoverschen Klinik behandelt worden. Nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums ist das Kind das bislang achte Schweinegrippen-Todesopfer in Niedersachsen. Wie in anderen Bundesländern gingen die nachgewiesenen Neuinfektionen in Niedersachsen derzeit zurück. Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh.

30.11.2009: Weiter Anstieg von Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern

Neuinfektionen mit Schweinegrippe haben in der vergangenen Woche in Mecklenburg-Vorpommern weiter zugenommen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte, wurden etwa 1200 Neuerkrankungen erfasst, in der Vorwoche waren es mit rund 600 halb so viele Fälle. Die meisten Patienten kamen aus den Landkreisen Ludwigslust, Güstrow, Nordvorpommern, Ostvorpommern und Parchim.

30.11.2009: Frankreich mobilisiert Militär für die Impfkampagne

Für die Massenimpfungen in Frankreich gegen die Schweinegrippe hat der französische Staatschef Nicolas Sarkozy jetzt auch das Militär mobilisiert. Ab Mittwoch sollen die rund 1100 Impfzentren landesweit durch „mehrere hundert“ Militärärzte, Arbeitsmediziner und Medizinstudenten verstärkt werden, teilte das Präsidialamt mit. Sarkozy ordnete zudem die sofortige Öffnung der Impfzentren auch am Sonntag an.

30.11.2009: RKI gibt noch keine Entwarnung für die Pandemie

Das Berliner Robert Koch Institut (RKI) kann bei der aktuellen Schweinegrippewelle noch keine Entwarnung geben. Die Zahl der Atemwegserkrankungen, ein Marker für die Verbreitung der Erkrankung, sei mit Ausnahme von Bayern bundesweit weiter angestiegen, sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Zwar seien auch die Meldedaten über im Labor nachgewiesene Schweinegrippe-Fälle in der 47. Kalenderwoche leicht heruntergegangen, das könne aber noch nicht als Trend nach unten gewertet werden. „Wir können nicht voraussagen, wie die Schweinegrippe-Pandemie weiter verlaufen wird“, betonte Glasmacher. Bis Montag waren in Deutschland 61 Menschen im Zusammenhang mit einer Erkrankung an der Schweinegrippe gestorben, rund 150 000 bis 160 000 Menschen sind daran erkrankt.

27.11.2009: Mutiertes H1N1-Virus in Frankreich nachgewiesen

Mediziner in Frankreich haben nach Norwegen und Großbritannien nun ebenfalls ein mutiertes Schweinegrippen-Virus nachgewiesen. Der veränderte Erreger sei bei zwei Patienten gefunden worden, die in Folge der Schweinegrippe gestorben seien, teilte die Gesundheitsbehörde in Paris mit. Die Wirksamkeit des Impfstoffes werde dadurch nicht infrage gestellt. Die Auswirkung der Mutation auf den Krankheitsverlauf und die Ansteckungsgefahr müsse noch untersucht werden. Ähnliche Mutationen sind bereits seit dem Frühjahr in Brasilien, China, Japan, Mexiko, der Ukraine und den USA aufgetreten. Höhere Infektionsraten oder Todeszahlen sind seitdem aber nicht nachgewiesen worden.

27.11.2009: Schweinegrippe bremst typische Winterviren aus

Die Schweinegrippe verdrängt die sonst im Herbst grassierenden Noroviren und die saisonale Grippe - zumindest in Thüringen. Wie die Techniker Krankenkasse mitteilte, wurden im Oktober und November im Freistaat lediglich 616 Fälle von Magen-Darm-Infektionen durch Noroviren registriert. Das entspricht etwa einem Drittel der Erkrankungen, die in den zwei Jahren zuvor zur gleichen Zeit auftraten. Als Grund vermutet die Kasse ein verbessertes Hygienebewusstsein. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist auch die saisonale Influenza in Thüringen derzeit kaum ein Thema. Bei nahezu allen Grippe-Fällen handele es sich um Infektionen mt dem Schweinegrippe-Virus.

27.11.2009: Schwangeren-Impfstoff immer noch nicht bestellt

Der Liefervertrag für den speziellen Schweinegrippe-Impfstoff für Schwangere ist noch nicht unterschrieben. Derzeit fänden noch Abstimmungen mit den Bundesländern statt, hieß es aus dem Thüringer Gesundheitsministerium, das derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz hat. Ursprünglich sollten für die Impfung von Schwangeren Ende November 150.000 Dosen eines Serums ohne Wirkstoffverstärker bei einem australischen Hersteller bestellt werden.

26.11.2009: Nordhalbkugel laut WHO noch stark von Schweinegrippe betroffen

Die Grippe-Aktivität in Ländern der nördlichen Hemisphäre sei nach wie vor sehr groß, sagte der WHO-Sonderberater für Grippe-Pandemien, Keiji Fukuda in Genf. Es seien aber bisher weder Resistenzen gegen den Impfstoff noch wirklich ernsthafte Mutationen des Virus beobachtet worden. Berichte, nach denen die Grippewelle etwa in den USA bereits ihren Höhepunkt erreicht habe, nannte Fukuda verfrüht. Es sei nicht ungewöhnlich, dass nach einer ersten Welle die Zahl der Ansteckungen zurückgehe, da gleichzeitig immer mehr Menschen immun würden. Im Hinblick auf die jüngst berichteten Fälle über allergische Reaktionen nach Impfungen in Kanada betonte der Experte, dass es nach dem Verimpfen von 100 Millionen Dosen in 40 Ländern weitgehend nur die erwarteten Reaktionen wie etwa Hautrötungen gegeben habe und keinerlei ungewöhnliche Sicherheitsprobleme.

26.11.2009: PEI: Keine Todesfälle durch Impfstoff

Die Untersuchung von zehn Todesfällen nach einer Schweinegrippe-Impfung hat bisher keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem Impfstoff Pandemrix ergeben. In keinem Fall sei die Impfung die Ursache gewesen, sagte eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Das Bundesinstitut für Impfstoffe in Langen prüft Verdachtsfälle von Reaktionen nach der der Impfung mit Pandemrix. Bis einschließlich vergangenen Donnerstag (19.11.) seien dem PEI 451 Verdachtsfälle von Impfkomplikationen gemeldet worden, darunter die 10 Todesfälle. Insgesamt wurden nach Schätzungen des PEI in Deutschland inzwischen 2,5 bis 4,8 Millionen Dosen Pandemrix verimpft.

25.11.2009: Weiter Wartelisten für die Impfung in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein gibt es weiterhin Engpässe bei der Impfstoff-Versorgung, beklagte das Gesundheitsministerium. Die Impfung gegen Schweingrippe werde aber sehr gut angenommen. Bis zum Mittwoch wurden 312.000 Impfdosen im Land verteilt. Ab Dezember soll sich die Situation voraussichtlich entspannen, dann werde es mehr Impfstoff geben. Bis Ende des Jahres bekommt Schleswig-Holstein insgesamt 680.000 Dosen. Außerdem sind 5000 Dosen eines speziellen, verstärkerfreien Impfstoffs für Schwangere bestellt, der im Dezember zur Verfügung stehen soll.

25.11.2009: Oli Pocher an Schweinegrippe erkrankt

Sat.1-Komiker Oliver Pocher hat nach Informationen seines Managements die Schweinegrippe. Mit seiner Lebensgefährtin Sandy Meyer-Wölden erwartet Pocher im Februar sein erstes Kind. Die beiden seien nicht angesteckt worden, teilte das Management mit.

25.11.2009: Weniger Andrang auf Impfung in Hamburger Praxen

Der Andrang auf Impfungen gegen die Schweinegrippe hat in den Hamburger Gesundheitsämtern und Arztpraxen deutlich nachgelassen. Auch Informationsangebote der Gesundheitsbehörde würden seit vergangener Woche weniger genutzt, teilte ein Sprecher der Behörde mit. Bis Dienstag hätten sich in der Hansestadt rund 76 000 Menschen in den knapp 40 Impfstellen immunisieren lassen. Die Zahl der Erkrankungen sei nicht bekannt. Todesfälle gebe es in Hamburg bisher nicht. Kommende Woche will die Behörde entscheiden, ob ab Dezember auch Nicht-Risikogruppen geimpft werden können.

24.11.2009: Achtjährige nach Schweinegrippe-Infektion gestorben

Nach einer Schweinegrippe-Infektion ist ein achtjähriges Mädchen in der Mainzer Universitätsklinik gestorben. Das Kind war ansonsten gesund und hatte im Gegensatz zu bisherigen Opfern im Kindesalter keine Vorerkrankungen. Wie die Obduktion ergab, wurde der Tod durch Entzündungen von Herzmuskel und Lunge verursacht. Weitere Untersuchungen sollen noch klären, welchen Einfluss die Schweinegrippe-Infektion oder andere Viren auf den plötzlichen Tod des Kindes hatten. Nach Angaben der Klinik war die Achtjährige am Freitagabend mit Bauchweh, Erkältung und Atembeschwerden in die Kinderklinik gekommen. Auf dem Weg ins Untersuchungszimmer hätten Atmung und Herzschlag des Kindes ausgesetzt, das trotz umgehender Wiederbelebungsbemühungen starb. Angesichts des tragischen Tods der Schülerin warnte der Chef der Universitätsmedizin Norbert Pfeiffer vor Hysterie. Die Krankheit verlaufe meist leicht.

24.11.2009: Hersteller ruft Schweinegrippe-Impfstoff in Kanada zurück

Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline hat 172.000 Impf-Einheiten gegen die Schweinegrippe in Kanada zurückgerufen. Dosen aus der betroffenen Charge sollten wegen dem Verdacht lebensbedrohlicher Allergien nicht verwendet werden. Die Empfehlung an die Ärzte wurde ausgegeben, nachdem von der betreffenden Charge überdurchschnittlich viele Berichte über Allergien eingegangen waren. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin hatte der Impfstoffhersteller die kanadischen Gesundheitsbehörden am 18. November informiert. Insgesamt seien 7,5 Millionen Impf-Dosen nach Kanada geliefert worden.

23.11.2009: Immer mehr Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern

In der vorigen Wochen gab es rund 600 Neuerkrankungen, meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock. Die Zahl bedeute einen deutlichen Anstieg: In der Woche davor waren 230 Fälle registriert worden. Die meisten Betroffenen hätten sich das H1N1-Virus durch Familienmitglieder, in der Schule, Kindertagesstätte oder am Arbeitsplatz eingefangen, teilte eine Behördensprecherin mit.

23.11.2009: Gläubige sollen Weihwasser meiden

Im Bistum Hildesheim sollen Kirchgänger wegen der Schweinegrippe sich nicht mehr mit Weihwasser benetzen. Außerdem ruft das Bistum zur Vorsicht bei der Kommunion mit einem Kelch, dem Friedensgruß und dem Händeschütteln auf. Vor dem Gottesdienst sollten Priester und Kommunionhelfer die Hände waschen und möglichst desinfizieren. Auf keinen Fall sollten Menschen in den Gottesdienst kommen, die an der Grippe erkrankt seien oder bei denen der Verdacht bestehe. Die Empfehlungen stammen von der Deutschen Bistumskonferenz.

22.11.2009: Experten: Trotz H1N1-Mutation sind Medikamente und Impfung wirksam

Vor dem Hintergrund der jüngst beobachteten Mutation beim Schweinegrippe-Virus H1N1 haben Virologen die Wirksamkeit der verfügbaren Medikamente und Impfstoffe auch gegen die neuen Varianten des ursprünglichen Erregers betont. Ende vergangener Woche hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach ersten Schweinegrippe-Todesfällen in Norwegen von mutierten H1N1-Erregern berichtet. Ähnliche Fälle seien allerdings auch schon in Brasilien, China, Japan, Mexiko, der Ukraine und den USA aufgetreten. Der mutierte Erreger habe nicht zu einem Anstieg der Infektionsraten oder Todeszahlen geführt.

20.11.2009 Erster Schweinegrippe-Todesfall in Schleswig-Holstein

Ein 83 Jahre alter Mann aus Schleswig-Holstein ist an der Schweinegrippe gestorben. Er sei das erste Todesopfer der Neuen Grippe im nördlichsten Bundesland, sagte ein Sprecher des Kieler Gesundheitsministeriums am Freitag. Der 83-Jährige habe an einer Lungenentzündung und an chronischen Erkrankungen gelitten, darunter eine Herz-Kreislauferkrankung und eine Herzmuskelerkrankung. Er war bereits am Donnerstag ums Leben gekommen. Eine Obduktion ist nach Angaben des Ministeriums nicht vorgesehen. Bundesweit waren bis Freitagmittag 30 Todesfälle im Zusammenhang mit der Neuen Grippe an das Robert Koch-Institut gemeldet worden.

20.11. 2009: EU-Behörde: Einmal impfen reicht

Nach Einschätzung der europäischen Arzneimittelagentur EMEA ist eine einzelne Impfung gegen Schweinegrippe in der Regel ausreichend. Für Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren reiche für die komplette Immunisierung eine Dosis Pandemrix vom Hersteller GlaxoSmithKline oder eine Dosis Focetria von Novartis. Für Kinder und Heranwachsende genüge ab neun Jahren eine einzelne Dosis Focetria und ab zehn Jahren von Pandemrix. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat für Deutschland bislang 30 Todesfälle im Zusammenhang mit der neuen Grippe bestätigt. die meisten Opfer hatten weitere Erkrankungen. Insgesamt haben sich bislang rund 87.000 Bundesbürger nachweislich mit der Schweinegrippe infiziert.

20.11.2009: Thüringer Firmen verzichten auf Impfempfehlungen

Impfen sei eine Angelegenheit, die jeder für sich entscheiden müsse, begründete ein Experte für Arbeitssicherheit im Stahlwerk Unterwellenborn die Entscheidung seines Unternehmens. Auch bei der Bosch Fahrzeugelektrik GmbH in Eisenach ist die Impfung für die Beschäftigten nicht vorgeschrieben. Mitarbeiter, die Symptome zeigen, sollen aber zu Hause bleiben. Die Stadtwerke Jena-Pößneck haben Desinfektionsmittel ausgegeben und ihre Mitarbeiter über Hygienemaßnahmen informiert. Lediglich der Energieversorger E.ON Thüringen bietet seit Wochenbeginn freiwillige Schweinegrippe-Impfungen an. Die Mitarbeiter wurden außerdem mit Hygienenhandzetteln über das richtige Verhalten im Krankheitsfall informiert.

20.11.2009: Hamburger SPD-Fraktionschef erkrankt nach Debatte in der Bürgerschaft an Schweinegrippe

Der Hamburger SPD-Fraktionschef Michael Neumann hat Schweingerippe. Per SMS informierte er seine Fraktionskollegen über die Infektion. Noch am Mittwoch hatte Neumann in der Hamburger Bürgerschaft eine Rede gehalten. Als er am Donnerstag wegen der Beschwerden zum Arzt ging, sei ein Test auf Schweinegrippe positiv ausgefallen. Weitere Schweinegrippe-Erkrankungen in der SPD-Fraktion sind derzeit nicht bekannt.

19.11.2009: Bisher weltweit 65 Millionen Menschen geimpft

Nach Hochrechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bisher 65 Millionen Menschen gegen die Schweinegrippe geimpft worden. Alle dabei verwendeten Impfstoffe hätten sich als sehr sicher erwiesen, so die WHO. Berichtet wurde häufiger über kurzfristig aufgetretene lokale Nebenwirkungen der Impfung wie Schwellungen, Rötungen, Schmerzen an der Einstichstelle, seltener über Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskelschmerzen. Diese Symptome verschwänden in der Regel nach von zwei Tagen. Im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung sei auch eine geringe Zahl von Todesfällen an die WHO gemeldet worden. Alle diese Fälle würden sorgfältig untersucht. Sämtliche bislang abgeschlossenen Untersuchungen hätten einen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen, erläuterte die WHO. Von den 40 Ländern, in denen gegenwärtig Impfkampagnen laufen, haben 16 Informationen an die WHO geliefert. Nach den Angaben der Organisation zeigten alle bisher gesammelten Daten, dass die Impfstoffe ebenso sicher seien wie die saisonalen Grippe-Impfstoffe, die seit mehr als 60 Jahren angewendet würden.

18.11.2009: Kinderärzte raten weiterhin zur Impfung für kleine Risikopatienten

Nach dem ungeklärten Tod eines herzkranken Kleinkindes nach der Schweinegrippeimpfung sehen Kinderärzte keinen Grund, von der Impfempfehlung für kleine Risikopatienten abzurücken. „Gerade für chronisch kranke und ganz kleine Kinder ist der Schutz immens wichtig, denn dort haben wir die meisten schweren Verläufe und Todesfälle durch Schweinegrippe“, betonte der Berliner Kinderarzt und Bundessprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Ulrich Fegeler. In Schweden und Spanien, wo bereits sehr viele Kinder geimpft worden seien, seien keinerlei Probleme aufgetreten.

17.11.2009: Säugling mit Schweinegrippe in München gestorben

Ein sieben Monate altes Baby mit Schweinegrippe ist in München gestorben. Das Mädchen sei das bisher jüngste Opfer in Deutschland und bereits am 31. Oktober mit einer H1N1-Infektion in einer Klinik gestorben, berichtete die Münchner Tageszeitung „tz“. Die Sprecherin des Bayerischen Landesamts für Gesundheit in Erlangen, Claudia Schuller, sagte der Zeitung, das Baby habe an einer chronischen Vorerkrankung gelitten. Ob die Ansteckung Todesursache war, solle eine Obduktion klären.

17.11.2009: Zweiter Todesfall durch Schweinegrippe in Niedersachsen

Nach Angaben des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums ist eine 57-jährige Patientin aus Delmenhorst am vergangenen Mittwoch an den Folgen einer H1N1-Infektion gestorben. Das Landesgesundheitsamt habe den Nachweis über das Virus jetzt bestätigt. Die Patientin, die unter Vorerkrankungen litt, war in einem längeren Urlaub in der Ukraine. Bei ihrer Rückkehr am Montag vor einer Woche suchte sie ihren Hausarzt auf.

17.11.2009: PEI betont: Bisher kein Todesfall durch die Impfung

Vor gut drei Wochen startete die bislang größte deutsche Impfkampagne gegen die Schweinegrippe. Doch jüngste Meldungen von Todesfällen in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung haben die Menschen zunehmend verunsichert. Wie das in Deutschland für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut allerdings betont, hatten alle Menschen, die nach der Impfung gestorben sind, bereits Vorerkrankungen. In jedem analysierten Fall habe die Vorerkrankung den Tod verursacht und nicht die Immunisierung. Der jüngste Fall betrifft einen 21 Monate alten Jungen, der einen Tag nach der Impfung gegen Schweinegrippe gestorben ist. Das Kind sei sehr schwer krank gewesen und habe kurz vor einer Lungen- und Herztransplantation gestanden. Auch die „Bild“ hatte über den Fall berichtet.

17.11.2009: Gesundheitsministerium: Keine neue Gefährdungslage

Nach dem ersten Schweinegrippe-Todesfall in Niedersachsen sieht das Gesundheitsministerium in Hannover keinen Anlass für übertriebene Besorgnis. „An der Gefährdungseinschätzung hat sich nichts geändert“, sagte ein Ministeriumssprecher. Angesichts der Impfstoff-Knappheit bleibe es bei der Linie, zuerst Risikogruppen zu impfen. „Natürlich ist jeder einzelne Todesfall tragisch. In der Relation betrachtet war es aber auch bisher so, dass jährlich 10 000 bis 12 000 Menschen an der saisonalen Grippe gestorben sind." In Osnabrück war am Montag eine 52 Jahre alte Frau an Schweinegrippe gestorben, sie litt an Vorerkrankungen.

17.11.2009: Todesfall durch Schweinegrippe in Niedersachsen

Nach einer Reihe von Todesfällen durch die Schweinegrippe in Deutschland ist am Montag erstmals in Niedersachsen eine 52 Jahre alte Frau an den Folgen der Grippe-Infektion gestorben. Die Patientin aus dem Raum Osnabrück wurde nach Angaben der Ärzte vergangene Woche mit einem Infekt in eine Klinik gebracht. Am Wochenende habe sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert. Nach Angaben des Ministeriums sind derzeit knapp 9600 Grippefälle in Niedersachsen bestätigt.

16.11.2009: Thüringer starb nicht an Schweinegrippe-Impfung

Der Tod des 55-jährigen Thüringers wurde laut Obduktionsbericht nicht durch die Schweinegrippe-Impfung verursacht. Der Mann sei an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben, sagte ein Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums. Der Mann war vergangenen Donnerstag Stunden nach der Impfung gestorben. Wie die Obduktion ergab, hatte er verengte Herzkranzgefäße und den Herzinfarkt schon vor der Impfung bekommen.

16.11.2009: Robert-Koch-Institut registriert fast 54.000 Erkrankte

Seit dem Ausbruch der Schweinegrippe im Frühjahr wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) bis 8. November insgesamt 53.957 Infektionen gemeldet. 17 Menschen sind an der Infektion gestorben, zuletzt am Sonnabend ein 57-jähriger Bayer. Laut RKI können die laufenden Massenimpfungen die Ausbreitung der Schweinegrippe kaum verhindern. Es werde geimpft, um Gefährdete zu schützen. RKI-Infektionsexperte Gérard Krause zeigte Verständnis für die Verunsicherung der Bevölkerung wegen der Schweinegrippe-Impfung. Dennoch werde sie seit September unverändert von der Ständigen Impfkommission für medizinisches Personal, Schwangere und Personen mit Vorerkrankungen empfohlen. „Es sollten sich nur die Leute impfen lassen, die zur Zielgruppe gehören“, betonte Krause. Chronisch Kranken wird überdies dringend die Impfung gegen saisonale Grippe empfohlen, deren Höhepunkt für Dezember und Januar erwartet wird.

16.11.2009: Ministerin rät weiterhin zur Schweinegrippe-Impfung

Trotz des Todes eines 55-jährigen Thüringers wenige Stunden nach einer Schweinegrippe-Impfung rät Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (CDU) weiterhin zu dieser Schutzmaßnahme. Sie warne vor Panik, die Impfung sei nach wie vor der beste Schutz. Zahlen über die bisher Geimpften lägen noch nicht vor.

16.11.2009: Toter nach Schweinegrippe-Impfung wird obduziert

Eine Obduktion soll Licht in den Todesfall eines Thüringers bringen, der nach einer Schweinegrippe-Impfung gestorbenist. Nach Information des Thüringischen Sozialministeriums hatte sich der 55-Jährige am vergangenen Donnerstag impfen lassen und war etwa fünf Stunden später gestorben. Die Obduktion soll klären, ob ein Zusammenhang zwischen der Impfung und seinem Tod besteht. Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet.

13.11.2009: Verdachtsfälle bei Schweinegrippe nicht mehr meldepflichtig

Ab Sonnabend müssen Ärzte nicht mehr jede Neuerkrankung an Schweinegrippe an die Gesundheitsbehörden melden. Wegen der immer größeren Verbreitung sollen laut Bundesgesundheitsministerium nur noch per Labornachweis bestätigte Fälle gemeldet werden. Bei Verdachtsfällen oder Erkrankungen ohne Nachweis müssen die Gesundheitsämter dann nicht mehr informiert werden. Unterdessen starb in Sachsen ein 44-Jähriger Vogtländer nach einer H1N1-Infektion. Der Mann hatte nach bisherigen Erkenntnissen keine Vorerkrankungen. Damit erhöhte sich die Zahl der Schweinegrippe-Opfer auf 14.

13.11.2009: Wuppertaler stirbt nach Impfung - Obduktion ergab keinen Zusammenhang

Nach dem Tod eines 46 Jahre alten Wuppertalers nach einer Schweinegrippe-Impfung haben die Gerichtsmediziner bei der Obduktion keinen erkennbaren Hinweis auf einen direkten Zusammenhang erbracht. Abschließende Erkenntnisse liegen aber noch nicht vor. Nach einer ersten Einschätzung der Ärzte starb der Mann an einem plötzlichen Herzstillstand. Anhaltspunkte für eine vermutete allergische Reaktion nach der Impfung hätten sich bei der Untersuchung der Leiche nicht ergeben. Der Mann litt demnach an mehreren Erkrankungen, unter anderem an einem Lungenleiden und mehreren Allergien. Der Mann war einen Tag nach der Impfung tot auf der Toilette seines Unternehmens entdeckt worden.

13.11.2009: Franzose leidet nach Grippeimpfung an Nervenkrankheit

Nach Beginn der Massenimpfungen gegen Schweinegrippe in Frankreich ist jetzt ein Fall einer Nervenkrankheit aufgetreten, die durch das Grippemittel ausgelöst werden kann. Der Patient sei nach der Imfung wahrscheinlich am so genannten Guillain-Barré-Syndrom erkrankt, teilte das französische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend in Paris mit. Es handele sich aber um eine schwache Form und die Situation des Erkrankten entwickele sich günstig. Noch sei auch nicht sicher, ob die Krankheit wirklich durch die Impfung ausgelöst worden sei. Das sollen weitere Untersuchungen klären. In Frankreich gibt es jedes Jahr zwischen 1700 und 1800 Fälle der Nervenerkrankung, die zu einer schrittweisen Lähmung des Körpers führen kann. In den meisten Fällen tritt sie infolge einer Infektion durch Bakterien oder Viren auf, darunter auch durch Grippeviren.

13.11.2009: Nur jeder Vierte bereit zur Schweinegrippe-Impfung

Die große Mehrheit der Deutschen will sich laut einer Umfrage für das ARD-Morgenmagazin nicht gegen die neue Grippe impfen lassen. 43 Prozent sind auf keinen Fall dazu bereit, 28 Prozent würden wahrscheinlich nicht zur Impfung gehen. Damit stieg die Zahl der Impfunwilligen gegenüber Oktober um fünf Prozent von 66 auf 71 Prozent. Nur 14 Prozent der Bundesbürger würden sich wahrscheinlich impfen lassen, neun Prozent wollen auf jeden Fall die Spritze, zwei Prozent haben sie bereits bekommen. Für die Umfrage wurden am Dienstag und Mittwoch 1000 Bundesbürger befragt. Nach aktuellen Schätzungen der Gesundheitsbehörden haben sich seit Mai bundesweit etwa 55 000 Menschen mit dem Virus infiziert. Die meisten Patienten sind inzwischen wieder gesund.

12.11.2009: England: Zahl der Schweinegrippe-Infektionen rückläufig

Vergangene Woche ist die Zahl der Schweinegrippe-Erkrankungen in England offensichtlich um rund 25 Prozent zurückgegangen. Wie die britische Gesundheitsbehörde mitteilte, sind in der vergangenen Woche 64.000 neue Fälle registriert worden, in der Woche zuvor waren es noch 84.000 Fälle. Die Zahlen basieren allerdings nicht auf klinischen Nachweisen und Tests, sondern auf eher vagen Indikatoren, etwa wie viele Menschen mit grippeähnlichen Symptomen sich an ihren Hausarzt oder eine spezielle Schweinegrippe-Hotline wandten. In Großbritannien begann im Oktober die Impfung von Risikopatienten und Angehörigen spezieller Berufsgruppen.

12.11.2009: Klose in Quarantäne - Söhne haben Schweinegrippe

Nach der Erkrankung seiner Zwillingssöhne an Schweinegrippe steht Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose mit seiner Familie unter Quarantäne. Nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und des FC Bayern München war der Stürmer deswegen in den vergangenen Tagen nicht bei der DFB-Auswahl in Bonn. Klose steht mit seiner Frau Sylwia unter Beobachtung.

12.11.2009: Vorsorglicher Schweinegrippe-Test nicht auf Kassenkosten

Wer beim Arzt einen vorsorglichen Test auf Schweinegrippe machen lassen will, muss ihn selbst bezahlen. Die Kassen übernehmen die Kosten nur dann, wenn die typischen Symptome wie Fieber und Atemwegsbeschwerden auftreten und das Ergebnis des Tests für die weitere Therapie ausschlaggebend ist, erklärte Gernot Haug von der Kassenärztlichen Vereinigung in Baden-Württemberg. Für den Nachweis der Viruskrankheit wird der sogenannte PCR-Test verwendet; er kostet 60 bis 100 Euro.

12.11.2009: Grüne: Impfplanung für Schwangere eine Schlamperei

Die Grünen haben die Planung der Schweinegrippe-Impfung für Schwangere scharf kritisiert. „Bei der Impfplanung für die besonders gefährdeten Schwangeren wurde geschlampt“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Bärbel Höhn laut einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“. Die Ständige Impfkommission hatte bereits Anfang Oktober Schwangere den vorrangig zu impfenden Risikogruppen zugeordnet. Nun sei für werdende Mütter, die zügig geimpft werden sollten, kein Impfstoff verfügbar, so Höhn. Der wirkstoffverstärkerfreie Impfstoff, von dem 150.000 zusätzliche Impfdosen speziell für Schwangere bestellt werden sollen, wird voraussichtlich erst im Dezember geliefert.

12.11.2009: Bislang mindestens 4.000 Tote wegen Schweinegrippe in den USA

Die Zahl der tödlich verlaufenen Schweinegrippe-Infektionen in den USA ist auf mindestens 4.000 gestiegen. Die Gesundheitsbehörden teilten mit, diese Zahl schließe Sterbefälle aufgrund von Komplikationen wie Lungenentzündungen und bakterielle Infektionen mit ein. Zuvor hatte das Zentrum für Seuchenkontrolle und Vorbeugung (CDC) von mehr als 1.000 Todesfällen wegen der neuen Grippe gesprochen, die erstmals im April festgestellt wurde. Seitdem habe sich Millionen von Amerikanern mit dem Virus H1N1 infiziert.

11.11.2009: Fortuna-Profi Anderson hat Schweinegrippe

Anderson Soares di Oliveira, Abwehrspieler des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, ist als erster Spieler im deutschen Profi-Fußball an der Schweinegrippe erkrankt. Wie der rheinische Club am Mittwochabend mitteilte, ist bei dem Brasilianer bei einem Test das H1N1-Virus nachgewiesen worden. Er musste seine sportlichen Aktivitäten seit vergangenem Sonntag einstellen.

Zunächst habe der 21 Jahre alte Verteidiger erste Symptome einer Grippe-Erkrankung gezeigt und dann hohes Fieber bekommen. Nun sei Anderson aber bereits wieder auf dem Weg der Besserung. „Nach der aktuellen Faktenlage scheint Anderson bereits aus dem Gröbsten heraus zu sein. Wir rechnen mit seinem Wiedereinstieg ins Mannschaftstraining in der kommenden Woche“, sagte Manager Wolf Werner.

11.11.2009: Rösler nach Impfgipfel: Zusätzlicher Impfstoff soll kommen

Der Impfstoff-Hersteller Glaxosmithkline hat zugesichert, angesichts der grassierenden Schweinegrippe bis Ende des Jahres 20 Millionen Dosen des Impfstoffs Pandemrix auszuliefern. Das gab Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) anlässlich des Impfgipfels in Berlin bekannt. Die Zahl mache allerdings deutlich, dass nicht jeder geimpft werden kann. Maßgeblich seien die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, sagte Rösler. Im Dezember sollten zusätzlich 150 000 Impfdosen ohne Wirkungsverstärker für Schwangere zur Verfügung stehen. Der Impfstoff soll von der australischen Firma CSL Biotherapies geliefert werden.

11.11.2009: Neue Impfdosen im Norden eingetroffen

Zur Bekämpfung der Schweinegrippe sind in Schleswig-Holstein weitere 48 000 Impfstoff-Dosen verteilt worden. Ein Engpass bestehe dennoch, teilte das Gesundheitsministerium in Kiel mit. Mit insgesamt 184 000 Dosen sei bislang nur etwa ein Viertel der erwarteten Menge angekommen. Laut Robert-Koch-Institut kletterte die Infizierten-Zahl in Schleswig-Holstein Ende vergangener Woche auf 804. Eine Schule in Wöhrden (Kreis Dithmarschen) wurde wegen mehrerer Krankheitsfälle vorübergehend geschlossen, hieß es im Bildungsministerium.

11.11.2009: Impfkommission rügt: Nicht geimpfte Ärzte verantwortungslos

Die Ständige Impfkommission (Stiko) beklagt die mangelnde Bereitschaft von medizinischem Personal, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. Studien zufolge hat bisher nur etwa ein Viertel des Klinikpersonals die Impfung bekommen, sagte der Stiko-Vorsitzende Friedrich Hofmann laut einem Zeitungsbericht. Das sei verantwortungslos. Hofmann verteidigte zugleich den oft kritisierten Wirkverstärker im Impfserum. Solche Substanzen würden erfahrungsgemäß dafür sorgen, dass der Impfstoff auch gegen Varianten des ursprünglichen Erregers wirkt. Bisher habe jedes Grippe-Virus Nebenformen entwickelt.

11.11.2009: RKI: Erkrankte bis zu fünf Tage ansteckend

An Schweinegrippe Erkrankte können im Schnitt drei bis fünf Tage lang nach Ausbruch der Krankheit andere Menschen infizieren, in Einzelfällen auch bis zu sieben Tage oder länger, sagte die Sprecherin des Robert-Koch-Instituts (RKI), Susanne Glasmacher, in Berlin. Kleine Kinder seien außerdem stärker ansteckend, da sie mehr Viren und für eine längere Zeit als Erwachsene ausscheiden können. Die Übertragungsgefahr auf Gesunde bestünde bei jedem Patienten, solange er Symptome zeige. Wann ein Arbeitnehmer nach einer Schweinegrippe-Erkrankung wieder zur Arbeit gehen kann, sollte der Arzt entscheiden.

11.11.2009: Verträglichere Schweinegrippe-Imfung nur für jede dritte Schwangere

Nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ kann nur jede dritte Schwangere damit rechnen, den empfohlenen Schweinegrippe-Impfstoff ohne Wirkverstärker zu bekommen. Begründet wurde die Annahme mit den Plänen von Bund und Ländern zur Bestellung des Impfstoffs. Demnach sei der Kauf von 150.000 bis 200.000 Impfdosen ohne die strittigen Zusätze im Gespräch. Allerdings seien vergangenes Jahr in Deutschland 683.000 Kinder geboren worden, somit stünde der Impfstoff nur für jede dritte Schwangere zur Verfügung. Schwangere sollen laut Empfehlung des Robert Koch-Instituts nicht mit den herkömmlichen Impfstoffen behandelt werden, die Konservierungsstoffe und reaktionsverstärkende Zusätze (Adjuvanzien) enthalten.

10.11.2009: Viele Schulen im Süden schließen wegen Schweigengrippe

In Hessen sind derzeit 13 Schulen wegen der Neuen Grippe geschlossen, in Sachsen-Anhalt sechs Schulen. An einem Gymnasium in Laucha, an dem seit Montag wieder unterrichtet wird, war etwa jeder achte Schüler an Schweingerippe erkrankt. Alle Fälle seien milde verlaufen, betonte Schuldirektor Dieter Setzer. Im Kampf gegen das Virus werden unter anderem die Räume mehrmals am Tag stoßweise gelüftet. In Sachsen blieben dagegen alle Schulen geöffnet. Schulschließungen seien nur sinnvoll, wenn auch alle anderen außerschulischen Kontakte eingestellt würden, begründete Regine Krause-Dörin vom Leipziger Gesundheitsamt die Entscheidung. Das Land Niedersachsen rät angesichts der milden Verlaufsform der Krankheit ebenfalls von Schulschließungen ab.

10.11.2009: Mehr als eine Million Grippe-Kranke in der Ukraine

Nach einer seit Mitte Oktober grassierenden Grippe-Epidemie in der Ukraine hat sich die Zahl der Patienten mit Grippesymptomen und schweren Atemwegserkrankungen inzwischen auf mehr als eine Million erhöht. Dabei ist die Schweinegrippe nur ein geringes Problem, das Virus wurde bislang lediglich bei 67 Erkrankten nachgewiesen. Knapp 53.000 Grippe-Kranke mussten im Krankenhaus behandelt werden, 141 Menschen an der saisonalen Grippe, 14 Patienten an einer H1N1-Infektion.

10.11.2009: Zwei weitere Todesfälle durch Schweinegrippe

Die Zahl der an Schweinegrippe Gestorbenen hat sich in Deutschland auf dreizehn erhöht. Im Aachener Universitätsklinikum starb eine 33-jährige Frau wenige Stunden nach ihrer Entbindung an Lungen- und Kreislaufversagen. Ein ebenfalls 33-jähriger Mann aus München ist am Wochenende an den Folgen der neuen Grippe gestorben. Bei dem Patienten bestand eine Grunderkrankung, die einen schweren Verlauf der Schweinegrippe begünstigte. Zu den Risikopatienten zählen Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, Diabetes und anderen Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, angeborenen oder erworbenen Immundefekten sowie starkem Übergewicht.

10.11.2009: Ärzte raten: Sportverbot für Kinder und Jugendliche nach Schweinegrippe

Unabhängig vom schweren oder leichten Velauf sollte eine Schweinegrippe immer gründlich auskuriert werden. Schon nach einem fieberfreien Tag wieder zur Schule, Kita oder Arbeit zu gehen, sei hochriskant, warnte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Auch Sport sollte für drei Wochen nach der Genesung tabu sein. Zwar verlaufe die Krankheit bei vielen Patienten ähnlich harmlos wie eine Erkältung, doch könne H1N1 den Körper genauso nachhaltig schwächen wie die schwere saisonale Grippe, betonte Verbandspräsident Wolfram Hartmann. Bei zu früher körperlicher Belastung drohe eine Herzmuskelentzündung und in der Folge ein ernsthafter Herzschaden. Vor allem Kinder mit einer chronischen oder angeborenen Grunderkrankung wie Herzfehler oder Atemwegserkrankungen sollten unbedingt gegen Schweinegrippe geimpft werden.

10.11.2009: Mundschutz-Pflicht für Ungeimpfte in Hamburger Krankenhaus

Ungeimpfte Mitarbeiter der Universitätsklinik Eppendorf in Hamburg (UKE) müssen ab sofort im Dienst einen Mundschutz tragen. Von den rund 4000 medizinischen Mitarbeitern des UKE sind bisher 2000 geimpft, wie die Sprecherin sagte. Mit dem Mundschutz sollen Patienten wie auch Beschäftigte vor einer Ansteckung geschützt werden.

10.11.2009: Bisher 24 000 Hamburger gegen Schweinegrippe geimpft

Bis zum vergangenen Wochenende haben sich rund 24.000 Hamburger gegen das H1N1-Virus impfen lassen. Nach Angaben des Hamburger Senats ist die Zahl der Erkrankten weiter gestiegen. Seit Mai wurden mehr als 1000 Fälle in der Hansestadt registriert, rund 350 davon in den vergangenen zwei Wochen. Am meisten betroffen sei die Gruppe der unter 20-Jährigen, sie machen 57 Prozent der Fälle aus.

10.11.2009: Kirchen raten wegen H1N1-Virus zu Vorsicht beim Abendmahl

Angesichts des Infektionsrisikos beim gemeinsamen Abendmahl raten Vertreter der evangelischen Kirche zu Vorsichtsmaßnahmen. Bei der Verwendung von Gemeinschaftskelchen sollten diese jeweils nach der Benutzung durch vier bis sechs Personen desinfiziert werden. In Ausnahmefällen könne man sich auch darauf beschränken, das Brot nur in den Wein einzutauchen, sagte die Leipziger Liturgie-Expertin Irene Mildenberger. Im Extremfall sei es auch möglich, wegen des H1N1-Virus beim Abendmahl ganz auf den Wein zu verzichten.

09.11.2009: Zahl der Schweinegrippen-Infizierten drastisch angestiegen

Innerhalb einer Woche ist die Zahl der Neuerkrankten in Deutschland um mehr als das Doppelte angestiegen, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin mit. Bis einschließlich Donnerstag vergangener Woche gab es 7822 neue Fälle im Vergleich zu 3332 in der Vorwoche. Insgesamt hat es damit bislang 40.271 Fälle von Schweinegrippe in Deutschland gegeben. Auch in 17 anderen europäischen Ländern gibt es einen ansteigenden Trend der Influenza-Aktivität.Das RKI rät weiterhin dringend zur Teilnahme an der Impfung.

09.11.2009: Bundesgesundheitsminister lädt zum Impfgipfel

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler hat für Mittwoch einen Impfgipfel in Berlin einberufen. Gemeinsam mit den Gesundheitsministern der Länder will Rösler besprechen, wie sich die Probleme rund um die Schweinegrippe-Massenimpfung besser bewältigen lassen. Unter anderem soll es um den Ablauf der Impfung, die Lieferung des Serums und die Logistik vor Ort gehen. Außerdem soll auf Wunsch der Länder der Umgang mit Schulen oder Kindergärten, in denen viele Schweinegrippefälle auftreten, abgestimmt werden. Bisher ist das Vorgehen sehr uneinheitlich.

09.11.2009: Im Norden hat nur Hamburg aktuell genügend Impfstoff

Während in Hamburg genügend Impfstoff gegen die Schweinegrippe zur Verfügung steht, beklagen die Nordländer weiterhin Engpässe bei der Versorgung mit Impfstoffdosen. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen liegen die lieferbaren Impfdosen derzeit zum Teil deutlich unter der ursprünglichen Planungsmenge. Seit dem landesweit ersten Krankheitsfall im Frühjahr haben sich in Hamburg bisher 934 Menschen mit dem H1N1-Virus infiziert, in Schleswig-Holstein 775, in Niedersachsen 3669 und in Bremen 319 Menschen. Die Gesundheitsbehörden der Länder appellieren weiterhin an die Impfwilligen, Risikogruppen den Vortritt zu lassen.

08.11.2009: Elfter Todesfall durch Schweinegrippe

Im Uniklinikum Düsseldorf ist am Sonnabendabend eine 55-jährige Frau nach einer Infektion mit dem Schweinegrippe-Virus gestorben. Die aus dem Iran stammende Patientin muss sich kurz vor der Aufnahme mit dem Virus infiziert haben, sagte eine Sprecherin des Klinikums. Die Frau, die für eine Spezialbehandlung nach Düsseldorf kam, soll bereits unter einer chronischen Vorerkrankung gelitten haben und wurde seit einer Woche künstlich beatmet. Zusätzlich zur Infektion mit dem H1N1-Virus bekam sie eine bakterielle Infektion und verstarb an den Folgen.

08.11.2009: Schülerin aus Kassel mit Schweinegrippe gestorben

Eine mit Schweinegrippe infizierte 15 Jahre alte Schülerin aus Kassel ist an einer Herzmuskelentzündung gestorben. „Dies bedeutet jedoch nicht, dass das Virus nachweislich die Ursache der Herzmuskelentzündung ist“, sagte die Leiterin des zuständigen Gesundheitsamtes, Karin Müller, laut Mitteilung der Stadt. Grippeviren können der Stadt zufolge allerdings in seltenen Fällen eine Entzündung der Herzmuskeln verursachen.

“Im Moment gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Schülerin an der Schweinegrippe gestorben ist“, sagte Stadtsprecher Hans-Jürgen Schweinsberg. Am Anfang der neuen Woche solle es weitere Untersuchungen geben, um die Todesursache weiter einzugrenzen, sagte Schweinsberg am Sonntag. Mit Ergebnissen könne man Mitte bis Ende der Woche rechnen. Einen Grund, die Schule in der kommenden Woche geschlossen zu halten, gebe es nicht.

In Deutschland sind bislang neun Menschen an den Folgen der Infektion mit dem H1N1-Virus gestorben - unter ihnen zwei, die zuvor keine anderen Leiden hatten. Insgesamt sind mittlerweile rund 30 000 Menschen an der Schweinegrippe erkrankt. (dpa)

08.11.2009: Risikogruppen sollten Karneval meiden

Das wird die Narren an Rhein und Ruhr traurig stimmen: Vor Beginn der Karnevalssaison am 11.11. hat ein Experte vor einem erhöhten Schweinegrippe-Risiko bei Großveranstaltungen gewarnt. „Man wäre eigentlich gut beraten, wenn man in diesen Zeiten solche Massenveranstaltungen meidet“, sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, Prof. Herbert Pfister. Dies gelte vor allem für Menschen, die zu gefährdeten Gruppen gehören, etwa chronisch Kranke, Patienten mit Immunschwäche sowie Schwangere. „Denen würde ich wirklich nicht empfehlen, sich am 11.11. in den Trubel zu stellen.“ (dpa)

07.11.2009: Keine Impfung für Lufthansa-Mitarbeiter

Die Lufthansa darf ihre Mitarbeiter nicht vorsorglich gegen die Schweinegrippe impfen. Ein entsprechender Antrag des Unternehmens sei von den zuständigen Behörden abgelehnt worden, sagte eine Sprecherin am Samstag in Frankfurt und bestätigte damit einen Bericht der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“. Die Flugkapitäne und Flugbegleiter seien von den Gesundheitsbehörden als nicht „erstgefährdet“ eingestuft worden, da die Ansteckungsgefahr an Bord der Maschinen wegen der eingebauten Luftfilter gering sei. Die Fluggesellschaft hatte sich wie andere Dax-Unternehmen mit einer Impfaktion gegen mögliche Ausfälle rüsten wollen. (dpa)

07.11.2009: Slowakei schottet Grenze zu Ukraine wegen Schweinegrippe ab

Wegen der Schweinegrippe-Epidemie in der Ukraine hat die benachbarte Slowakei ihre Grenze weitgehend abgeschottet. Nur der größte Übergang bleibe geöffnet, teilte der slowakische Innenminister Robert Kalinak am Samstag mit. Hier sollten Ärzte die Reisenden kontrollieren und mutmaßlichen Infizierten die Einreise verbieten. Mit der vorübergehenden Maßnahme solle die Europäische Union vor einer Ausbreitung der Krankheit geschützt werden, sagte der Minister des EU-Mitglieds Slowakei. In der Ukraine sind mehr als 750.000 Menschen an der sogenannten Schweinegrippe erkrankt. In den vergangenen Wochen sind daran bereits mehr als 100 Menschen gestorben. Ende Oktober wurden alle Schulen geschlossen, alle öffentlichen Veranstaltungen verboten und Reisebeschränkungen im Inland verhängt. Zuletzt wurde eine Verschiebung der für Januar geplanten Präsidentenwahl auf Mai erwogen. (rtr)

06.11.2009: Obduktionsergebnis bestätigt: Berliner an Schweinegrippe gestorben

Als Todesursache eines am Montag in einem Krankenhaus gestorbenen 40-jährigen Berliners wurde eine Infektion mit Schweinegrippe bestätigt. Das habe die Obduktion ergeben, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft. Der Patient war mit einer entzündlichen Lungenerkrankung ins Krankenhaus gekommen und sei dann überraschend an Herz-Kreislaufversagen gestorben. Die Mediziner konnten keine weiteren Erkrankungen feststelle, auch keine Hinweise auf chronische Krankheiten. Der Mann ist damit der bundesweit zweite Schweinegrippe-Tote, bei dem Ärzte bislang keinerlei Vorerkrankungen entdeckt haben.

06.11.2009: Keine Schweinegrippe-Gefahr im Bordell

„No Grippe - All immun“ - mit Schildern, die diese Aufschrift tragen und auf denen ein durchgestrichenes rosa Schwein und eine Spritze zu sehen sind, werben in Hannover verschiedene Sex-Etablissements um Kunden, die Angst vor einer Ansteckung mit der Neuen Grippe haben. Zahlreiche Prostituierten ließen sich Mitte der Woche gemeinsam im Gesundheitsamt in Hannover impfen. In einigen Bordellen dürfen inzwischen nur noch Frauen arbeiten, die eine Impfung nachweisen können.

06.11.2009: WHO mahnt Landwirtschaft zur Schweingrippe-Wachsamkeit

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat dazu aufgefordert, Beschäftigte in der Landwirtschaft sowie Tiere streng auf Grippe zu überwachen. Mit dem Virusnachweis in verschiedenen Tierarten in letzter Zeit sei die Gefahr gestiegen, dass sich in den Wirtstieren neue Grippevirus-Varianten bildeten und auf den Menschen übertragen werden könnten. Sobald Tiere eines landwirtschaftlichen Betriebs Grippesymptome zeigten, sollten auch sollten auch die dort beschäftigten Menschen überprüft werden. In den USA wurde das Virus in dieser Woche erstmals bei einer Katze, in Chile und Kanada wurde in Truthähnen nachgewiesen.

06.11.2009: Schweingrippe: Neue Regeln für niedersächsische Schulen und Kitas

Für rund 3200 Schulen und 4000 Kitas in Niedersachsen hat das Land neue Anweisungen gegeben, wie mit der Schweinegrippe umzugehen ist. Danach wird angesichts der milden Verlaufsform der Krankheit von der Schließung ganzer Klassen oder Schulen in der Regel abgeraten. Das Gesundheitsministerium forderte ferner die Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen auf, unverzüglich im Internet eine Liste aller Mediziner zu veröffentlichen, die gegen Schweinegrippe impfen. Die Ärztebehörde lehnt dies bisher aus Datenschutzgründen ab.

06.11.2009: Lieferengpässe bremsen Schweinegrippe-Impfungen in Schleswig-Holstein

Rund 1800 Ärzte in Schleswig-Holstein impfen zurzeit flächendeckend gegen die Schweinegrippe. Da das Interesse an der Impfung in dieser Woche stark zugenommen hat und nicht so viel Impfstoff geliefert werden kann wie ursprünglich geplant, müssen Patienten zum Teil deutliche Wartezeiten in Kauf nehmen, bestätigte das Gesundheitsministerium in Kiel. In den letzten drei Wochen wurden insgesamt 136 000 Impf-Dosen ins Land geliefert. Ursprüglich sollte diese Menge wöchentlich eintreffen. Als Grund für die Lieferverzögerung gab der Ministeriumssprecher an, dass die Hersteller weltweit Probleme bei der Aufzucht der Antigene hätten. Auch in anderen Bundesländern reicht der vorhandene Impfstoff für die stark gestiegene Zahl der Impfwilligen nicht mehr aus.

06.11.2009: Ärzteverband: Impfung gegen Schweinegrippe wichtiger als gegen saisonale Influenza

Die Schweinegrippen-Impfung ist nach Ansicht von Experten dringender als die Immunisierung gegen die saisonale Grippe. Besonders Menschen unter 55 Jahren sollten sich impfen lassen. Der Erreger der Neuen Influenza sei hoch infektiös, es müsse davon ausgegangen werden, dass er doppelt so ansteckend sei wie der Erreger der saisonalen Grippe. Wie der Chefarzt des Zentrums für Pneumologie des Diakoniekrankenhauses Rotenburg, Tom Schaberg, betonte, könne das H1N1-Virus bis in die Lungenbläschen und damit sehr viel tiefer in die Atemwege eindringen als der Influenza-Erreger. Dadurch bestehe die Gefahr für besonders schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen.

05.11.2009: Impfbereitschaft gegen Schweinegrippe gestiegen

Nach neun Schweinegrippe-Toten in Deutschland ist die Impfbereitschaft vielerorts deutlich gestiegen. In Niedersachsen müssen Menschen unter Umständen jedoch wochenlang auf eine Impfung gegen das Pandemie-Virus warten. Dort gibt es Probleme mit dem Nachschub. In Berlin und in anderen Orten Deutschlands sind die Info-Telefone zur Schweinegrippe überlastet. Nach dem Liga-Rivalen Hertha BSC will nun auch Fußball-Bundesligist Schalke 04 seine Profis gegen Schweinegrippe impfen lassen.

05.11.2009: Hamburg will Impfangebot ausweiten

In Hamburg soll das Impfangebot gegen die Schweinegrippe in der nächsten Woche nach Möglichkeit ausgeweitet werden. Die Gesundheitsbehörde bemühe sich darum, dass weitere Ärzte, darunter auch Kinderärzte, eine Impfung anbieten können, sagte der Sprecher der Behörde, Rico Schmidt. Die Versorgung mit dem Impfstoff sei kein Problem, betonte Schmidt. Bei den bisher Geimpften seien keine schweren Nebenwirkungen aufgetreten. Die Hamburger sollten dennoch zunächst Risikopatienten wie chronisch Kranke vorlassen, um lange Wartezeiten geringzuhalten.

05.11.2009: Novartis erhält Deutschland-Zulassung für Impfstoff

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat für seinen Schweinegrippe-Impfstoff Celtura die Zulassung der deutschen Gesundheitsbehörden bekommen. Klinische Studien an über 1850 Probanden hätten die Verträglichkeit des neuen Impfstoffs auf Zellkultur-Basis gezeigt, teilte Novartis am Donnerstag in Basel mit. Die am häufigsten genannten Nebenwirkungen seien lokale Beschwerden an der Einstichstelle (Rötung, Schwellung und Schmerzen) sowie leichtes Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Neu an Celtura ist die Herstellungsmethode mittels Zellkulturen statt wie üblich in Hühnereiern.

05.11.2009: RKI sieht derzeit keine saisonalen Viren - „Wer Grippe hat, hat H1N1"

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Jörg Hacker, erklärte in der „Nordwest-Zeitung“, es sei kaum vorherzusagen, wie lange die Schweinegrippe in Deutschland grassieren werde. Möglich sei aber, dass der neue Virus in den nächsten Jahren Teil des saisonalen Grippe-Geschehens werden könnte. Derzeit sehe das RKI keine saisonalen Influenza-Viren in Deutschland. „Wer Grippe hat, hat H1N1“, sagte er.

05.11.2009: Schweinegrippe erreicht Yanomami-Indianer im Amazonas

Die Schweinegrippe hat nach Angaben von Ärzten eines der größte abgeschieden von der Außenwelt lebenden indigenen Völker, die Yanomami-Indianer im Amazonas, erreicht. In Dörfern an der venezolanisch-brasilianischen Grenze sei eine 35-jährige schwangere Frau an der Viruserkrankung gestorben, teilte der venezolanische Arzt Raidan Bernade in Caracas mit. Zudem bestehe der Verdacht, das sechs Kleinkinder – das älteste ein Jahr alt – an der Krankheit gestorben seien.

04.11.2009: Erstmals Katze in den USA mit Schweinegrippe infiziert

In den USA hat sich offenbar erstmals eine Katze mit dem Schweinegrippe-Virus angesteckt. Der 13-jährige kastrierte Kater aus dem Bundesstaat Iowa habe die Infektion gut überstanden, erklärte der Veterinärmediziner Brett Sponseller von der Universität von Iowa, der das Tier behandelt hatte. Nach Angaben seiner Kollegin Ann Garvey hatte sich der Kater vermutlich bei seinen Besitzern angesteckt; zwei Familienmitglieder litten demnach schon vorher an den Grippe-Symptomen.

04.11.2009: Schweinegrippe: Erster Todesfall in Berlin

In Berlin hat es einen ersten Todesfall im Zusammenhang mit der Schweinegrippe gegeben. Die Gesundheitsverwaltung teilte mit, dass am Montag ein 40-jähriger Mann gestorben ist, bei dem ein Test auf eine AH1N1-Infektion positiv war.

04.11.2009: Schweinegrippe: Impf-Kritiker auf dem Rückzug

Die Mehrheit der Bundesbürger steht der Impfung gegen Schweinegrippe nach wie vor skeptisch gegenüber. Allerdings sinkt die Zahl der Verweigerer beständig. Dies zeigen tägliche Umfragen des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov bei 1000 Bundesbürger ab 16 Jahren, die seit dem 20. Oktober zum Thema Schweinegrippe durchgeführt werden. Während am 20. Oktober noch 61 Prozent der befragten Bundesbürger eine Impfung ablehnten, waren es am 3. November nur noch 52 Prozent.

04.11.2009: Achter Todesfall nach Schweinegrippe-Infektion

In Deutschland ist ein achter Todesfall nach einer Schweinegrippe-Infektion bekannt geworden. Im Heidelberger Universitätsklinikum starb am vergangenen Sonntag ein 28-Jähriger, der mit dem neuartigen H1N1-Virus infiziert war. Wie das Klinikum am Mittwoch mitteilte, litt der Patient aus Rheinland-Pfalz unter schwersten Erkrankungen an Leber und Niere und war auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Unklar blieb, ob die H1N1- Infektion den Tod des Manns ausgelöst hat.

04.11.2009: Tommy Haas nach Schweinegrippe wieder wohlauf

Tennisprofi Tommy Haas ist nach seiner Schweinegrippe-Erkrankung wieder wohlauf. „Ein Test ergab, dass meine Blutwerte längst wieder intakt sind und ich die so genannte Schweinegrippe wieder los bin. Deshalb habe ich auch schon wieder ein bisschen im Gym für mein Comeback trainiert“, berichtet der Wahl-Amerikaner auf seiner Internetseite. Haas, der sich derzeit bei seiner Familie in München aufhält, plant nun seinen Start beim Masters-Turnier in der kommenden Woche in Paris. Beim Turnier von Stockholm in der vergangenen Woche hatte Haas wegen der Erkrankung vorzeitig aufgeben müssen.

04.11.2009: Siebter Todesfall in Verbindung mit Schweinegrippe – 52-Jährige gestorben

Eine 52-jährige Schweinegrippe-Patientin ist am Mittwoch in Stuttgart gestorben. Die Frau habe an einer chronischen Vorerkrankung gelitten, teilte das baden-württembergische Sozialministerium mit. „Aussagen zum ursächlichen Zusammenhang des Erregers mit dem Eintritt des Todes können derzeit noch nicht gemacht werden“, hieß es. Der Fall ist der siebte bekannte Todesfall in Verbindung mit H1N1 in Deutschland.

04.11.2009: Kinderärzte empfehlen Schweinegrippe-Impfung für unter Dreijährige

Kinderärzte empfehlen nun doch die Schweinegrippe-Impfung auch für Kleinkinder im Alter von unter drei Jahren. Es werde ab sofort empfohlen, Kinder ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat zu impfen, teilte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) am Mittwoch in Berlin mit. Damit änderte der Verband seine bisherige Position, unter Dreijährige nicht impfen zu lassen.

04.11.2009: Studien: Vor allem Kleinkinder erkranken schwer an Schweinegrippe

Kleinkinder erkranken laut einer Studie am ehesten so schwer an der Schweinegrippe, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Wie aus einer in den USA veröffentlichten Studie hervorgeht, mussten in dem US-Bundesstaat Kalifornien zwischen 23. April und 11. August insgesamt 1088 Menschen wegen einer Infektion mit dem A (H1N1)-Virus ins Krankenhaus. Fast jeder dritte Patient war unter 18 Jahre alt, das Durchschnittsalter lag bei 27 Jahren. Mit zwölf von 100.000 Säuglingen war das Risiko einer schweren Erkrankung mit Einweisung ins Krankenhaus laut der Studie bei Babys unter zwei Monaten am höchsten.

04.11.2009: Mediziner: Impfmüdigkeit wird nachlassen

Die negative Haltung der Deutschen gegenüber der Schweinegrippe-Impfung wird nach Überzeugung des Rostocker Tropenmediziners Emil Reisinger schnell nachlassen. „Es wird kälter und es werden vermehrt Erkrankungsfälle auftreten“, sagte Reisinger. „Dann wird es leider auch zu Todesfällen kommen. Wenn es zu Todesfällen kommt, dann werden die Leute umdenken und sich plötzlich doch impfen lassen.“

04.11.2009: 17.000 Fans erhalten Mundschutz gegen Schweinegrippe

Alle Zuschauer, die am Mittwoch das Gruppenspiel in der Fußball-Champions-League zwischen Dynamo Kiew und Inter Mailand besuchen, erhalten am Stadioneingang einen Mundschutz zum Schutz vor der Schweinegrippe. Das bestätigte Dynamo-Präsident Igor Surkis. Das Stadion ist mit 17.000 Zuschauern ausverkauft. „Alle werden eine Maske erhalten“, sagte Surkis. Der Bürgermeister von Kiew, Leonid Tschernowetski, hatte eine Absage des Spiels ins Gespräch gebracht, um mögliche Ansteckungen mit dem H1N1-Virus zu vermeiden.

03.11.2009: Schweinegrippe: Slowakei schließt Grenzübergänge

Die Slowakei hat am Dienstag zwei Grenzübergänge zur Ukraine wegen der dort grassierenden Schweinegrippe vorübergehend geschlossen. An den anderen drei Grenzübergängen wurden die Reisenden stichprobenweise auf Fieber und andere Grippesymptome kontrolliert. Zugleich kündigte das slowakische Innenministerium an, unverzüglich insgesamt 300.000 Schutzmasken in die unmittelbar an der ukrainischen Grenze gelegenen Dörfer zu liefern.

03.11.2009: WHO über Schweinegrippe-Impfmüdigkeit besorgt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Schweinegrippe-Impfmüdigkeit in vielen Ländern mit Unbehagen. „Es bereitet schon Sorge wenn Menschen, die Zugang zu Impfstoffen haben, dies nicht nutzen“, sagte WHO-Sprecher Gregory Hartl in Genf. „Der Impfstoff ist eines der besten Mittel, die es zur Bekämpfung der Pandemie gibt“, sagte Hartl. „Die Vorteile, sich impfen zu lassen, wiegen die Nachteile bei weitem auf.“ Hartl verwies darauf, dass sich das aggressive H1N1-Virus verändern könne – entweder abschwächen oder verstärken.

03.11.2009: Internistenverband ruft Ärzte zur Grippeimpfung auf

Die Ärzte sollten sich nach einem Appell des Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) gegen Schweinegrippe impfen lassen und so mit gutem Beispiel vorangehen. Nach einer aktuellen emnid-Umfrage wollten sich nur noch 13 Prozent der Bürger per Spritze vor der Seuche schützen, erklärte der BDI-Vorsitzende Wolfgang Wesiack in Wiesbaden. Leider seien auch Ärzte und Pflegekräfte weitgehend Impf-Verweigerer. Wenn sie sich nicht impfen ließen, sei kaum zu erwarten, dass eine Mehrheit der Bevölkerung dies mache. Ärzte stünden im übrigen besonders in der Verantwortung, das Virus nicht ungewollt zu verbreiten. Die Spritzen gegen das H1N1- Virus dienen nicht nur dem Schutz des geimpften, sondern sollen auch dazu beitragen, die Epidemie einzudämmen.

03.11.2009: Lebensgefährlicher Schock nach Schweinegrippe-Impfung

Nach einer Impfung gegen die Schweinegrippe hat ein Mann in einer Düsseldorfer Arztpraxis einen lebensgefährlichen Immunschock erlitten. Er habe den etwa 30 Jahre alten Mann binnen 90 Sekunden behandeln müssen, um ihn zu retten, sagte der Arzt Christian Wittig. Anschließend habe er den Patienten vorsorglich in ein Krankenhaus bringen lassen, das er aber nach kurzer Zeit wieder habe verlassen können. Eine solche Überreaktion „kann bei jeder Impfung auftreten“, sagte Wittig.

03.11.2009: Neun Tote durch Schweinegrippe in Türkei

Die Zahl der Todesopfer wegen der Schweinegrippe hat sich in der Türkei binnen eines Tages auf neun Menschen mehr als verdoppelt. Offiziell seien bisher etwa 1800 Menschen erkrankt, berichteten türkische Medien unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden am Dienstag weiter. Die Dunkelziffer könne deutlich höher sein. Am Vortag war mit Impfungen begonnen worden. Diese wurden zunächst Krankenschwestern und Ärzten sowie muslimischen Pilgern, die nach Mekka reisen wollen, verabreicht. Bei den Toten handelt es sich um Kinder, Ältere und Patienten mit Vorerkrankungen. (dpa)

03.11.2009: Schweinegrippe: Schulfrei für zwei Klassen in Fulda

Die Schülerinnen zweier Klassen der Marienschule in Fulda sind aufgrund mehrerer Fälle von Schweinegrippe für eine Woche vom Unterricht befreit. Vier Schülerinnen des Mädchengymnasiums hatten sich während einer Sprachreise nach England mit dem Virus A/H1N1 infiziert, berichtet die „Fuldaer Zeitung“ (Dienstag). Als am Montag auch bei einem Mädchen, das nicht an der Reise teilgenommen hatte, die Grippe festgestellt wurde, beurlaubte der Schuldirektor beide betroffenen Klassen. Dem Kreisgesundheitsamt Fulda zufolge verlaufe die Krankheit bislang bei allen Schülerinnen mild. Auch an der Gesamtschule Schlitz, der Konrad-Duden-Schule in Bad Hersfeld und der Heinrich-von-Bibra-Schule in Fulda seien Schüler an der Schweinegrippe erkrankt. (dpa)

03.11.2009: Uhr Schweinegrippe-Patientin in Lebensgefahr

Eine an Schweinegrippe erkrankte 39-Jährige schwebt in der Frankfurter Universitätsklinik in Lebensgefahr. Die Frau sei am Montagnachmittag in die Klinik gebracht und dort sofort an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen worden, hat der Radiosender FFH laut Mitteilung aus Klinikkreisen erfahren. Nach Informationen des Senders soll die Frau keine Vorerkrankungen gehabt haben. Eine Kliniksprecherin hatte am Montag mitgeteilt, dass die mit dem Virus A/H1N1 infizierte Frau im Klinikum in Behandlung sei. Zum genauen Gesundheitszustand der Frau hatte sie keine Angaben gemacht.

03.11.2009: Montgomery ruft zur Schweinegrippe-Impfung auf

Der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, rät aus „bevölkerungsmedizinischen Gründen“ zur Impfung gegen die Schweinegrippe. Der „Thüringer Allgemeine“ sagte Montgomery: „Unsere Chance, eine Viruserkrankung auszurotten, liegt darin, das Virus gar nicht zur Ausbreitung kommen zu lassen. Deshalb ist es sozialmedizinisch richtig, möglichst viele Menschen zu impfen“. (ap)

2.11.2009: Erster Todesfall wegen Schweinegrippe in Österreich

Ein elf Jahre altes Mädchen ist am Montag in einem Krankenhaus in Innsbruck den Folgen der Schweinegrippe erlegen. Es ist der erste Todesfall wegen der neuen Grippe in Österreich. Das aus Bozen in Südtirol stammende Kind war seit dem 28. Oktober nach einer H1N1-Infektion in der Klinik in Innsbruck behandelt worden, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA meldete. (ap)