Beim Verkauf des iPhone 5 zeichnen sich Rekordzahlen ab. Dabei ist die Konkurrenz größer denn je. Die Highlights auf dem Handy-Markt.

New York/Berlin. Es ist jedes Jahr das gleiche Ritual: Wenn Apple ein neues iPhone auf den Markt bringt, blühen schon Wochen vorher die Spekulationen: Was kann es, wie sieht es aus, und wann kommt es? Am ersten Verkaufstag bilden sich dann lange Schlangen vor den Geschäften. Das ist beim iPhone 5 nicht anders, wie sich an diesem Freitag zeigt. Vor den Apple-Stores in aller Welt bildeten sich bereits am frühen Morgen lange Schlangen.

In den USA war das erste Kontingent schon nach einer Stunde erschöpft. Und das obwohl sich die neuen iPhones nicht mehr so aus der Masse der Konkurrenzgeräte hervorheben wie anfängliche Generationen des Apple-Telefons. Denn während die ersten iPhones mit ihrem berührungsempfindlichen Bildschirm und ihrem ausgereiften Betriebssystem noch einen technischen Vorsprung besaßen, haben die anderen Hersteller inzwischen mächtig aufgeholt und bringen reihenweise attraktive Modelle heraus. Es wird ein heißer Herbst auf dem Smartphone-Markt.

Ein Überblick über das neue Apple-Gerät und wichtige Rivalen:

iPhone 5
Apple hat sein Telefon mit der neuen Generation leichter, dünner und schneller gemacht und ihm erstmals einen etwas längeren Bildschirm verpasst. Im Vergleich zum Vorgängermodell 4S hat das neue iPhone 5 noch einmal 20 Prozent an Gewicht abgespeckt und wiegt nur noch 112 Gramm. Dank der Aluminium-Rückseite fühlt es sich trotzdem wertig an. Das iPhone 5 unterstützt auch den superschnellen LTE-Datenfunk – allerdings nur im Frequenzband 1800 MHz, das in Deutschland ausschließlich von der Deutschen Telekom genutzt wird. Die Kamera wurde mit einer Bildstabilisierungs-Funktion versehen. Zusammen mit dem neuen Smartphone erneuerte Apple auch sein mobiles Betriebssystem. In iOS 6 wurden unter anderem die Google-Karten durch ein eigenes Angebot von Apple ersetzt.

Samsung mit dem Galaxy S3
Der Konkurrent aus Südkorea belegte zuletzt klar die Spitzenposition im Smartphone-Markt. Das im Mai vorgestellte Galaxy S3 ist das Spitzenmodell von Samsung. Dessen Bildschirm ist mit 4,8 Zoll (12,2 cm) deutlich größer als das iPhone 5 mit 4 Zoll (10,16 cm). Es unterstützt zumindest in einigen Varianten wie das neue iPhone den schnellen LTE-Datenfunk, hat aber auch noch einige Funktionen mehr. So enthält das S3 einen NFC-Funkchip, den mobile Bezahlsysteme nutzen können. Entsperren kann man das Gerät statt der üblichen Gestenbewegungen auch per Gesichtserkennung. Apples sprechendem Assistenten Siri setzt Samsung beim S3 die Sprachsteuerung S Voice entgegen. Die Batterie kann im Gegensatz zum iPhone 5 auch kabellos aufgeladen werden.

Nokias Lumia 920 und andere Smartphones mit Windows Phone 8
Microsoft will in diesem Herbst eine Großoffensive mit seinem neuen mobilen Betriebssystem starten. Ausführlich vorgestellt hat bisher nur Nokia seine zwei Modelle. Das Lumia 920 als neues Top-Gerät des einstigen Branchenführers hat einen größeren Bildschirm als das iPhone 5, die Diagonale beträgt 4,5 Zoll (11,4 cm). Auch das Lumia hat einen NFC-Chip und der Akku lässt sich auf speziellen Ladestationen kabellos aufladen. Besonderes Augenmerk legte Nokia auf die Kamera: Sie bekam eine optische Stabilisierungsfunktion, die für deutlich schärfere Bilder bei Videos und schlechten Lichtverhältnissen sorgen soll. Allerdings hat Nokia bisher weder Preis noch Starttermin genannt. Samsung zeigte auf der IFA in Berlin kurz sein Windows-Phone-8-Telefon Ativ S, über das aber kaum etwas bekannt ist.

HTC One XL
Der Rivale aus Taiwan ist auch auf den LTE-Zug aufgesprungen. Im Unterschied zum iPhone 5 unterstützt das One XL alle drei in Deutschland genutzten LTE-Frequenzen 800, 1800 und 2600 MHz. Das neue iPhone kann davon nur im 1800-MHz-Band arbeiten – damit gibt es für Nutzer in Deutschland LTE lediglich im Netz der Deutschen Telekom. Der Bildschirm des One XL ist mit 4,7 Zoll (11,94 cm) fast so groß wie bei Samsungs Galaxy S3. Für ein besseres Musik-Erlebnis gibt es von HTC Ohrhörer der Marke Beats Audio dazu.