Der taiwanesische Handyhersteller stellt neue Spitzenmodelle vor. Weltweiter Kartendienst ohne Roamingkosten inklusive.

London/Hamburg. Der Smartphone-Hersteller HTC hat die Spitzenmodelle seiner Telefone mit dem Google-Betriebssystem Android erneuert. Bei der Präsentation am Mittwoch in London ließ der taiwanesische Handyhersteller keinen Zweifel daran, dass man es beim Weihnachtsgeschäft mit Apple und seinem iPhone 4 aufnehmen will.

Das neue Android-2.2-Smartphone Desire HD besitzt neben einem vergrößerten Display nun einen stärkeren Prozessor, eine Kamera mit 720p-HD-Videorecording sowie Dolby-Mobile. Zusätzlich setzt HTC auf kostenlose Kartendienste, die Google Maps ersetzen, einen E-Book-Store und eine neue Service-Plattform.

Die bereits 2009 vorgestellte Benutzeroberfläche, die ebenfalls unter dem Titel "HTC Sense" bekannt ist, wurde für die neuen Modelle kräftig überarbeitet. So hat HTC mit "Location" ein Kartentool im Programm, das ohne Roamingkosten weltweit verfügbar ist. Um Wartezeiten zu verkürzen und Kosten zu sparen, können Karten vorab herunter geladen werden.

Über die neu eingerichtete Webpage HTCSense.com bekommen User zukünftig die Möglichkeiten, eigene Kontakte, SMS-Konversationen oder die Anrufliste aufzurufen. Ähnlich dem kostenpflichtigen Apple-Service lassen sich HTC-Smartphones bei Verlust auf einer Online-Karte orten. Darüber hinaus können die Daten des verlorenen Handys aus der Ferne gelöscht werden. Um Diebe abzuschrecken oder das Handy in der eigenen Unordnung wieder zu finden, kann das Gerät zu einem lauten hohe Tonsignal gezwungen werden. Im Gegensatz zu Apple ist dieses Feature bei HTC kostenlos.

Bei der Hardware verlässt sich HTC wie Apple eher auf Evolution denn Revolution. Neben hochwertigerem Material als beim Vorgänger - das Desire HD ist aus einem Aluminium-Block gefertigt - will man Apple mit einer Acht-Megapixel-Kamera und Dual-Blitz übertrumpfen. Wer sich beim Display eine Steigerung erwartet hat, wird aber enttäuscht. Zwar ist der Super-LCD-Bildschirm auf 4,3 Zoll angewachsen. Wie bereits der Vorgänger weist das Gerät allerdings nur eine Auflösung von 480 mal 800 Pixeln auf. Für die notwendige Geschwindigkeit sorgt hingegen der neue 1GHz Qualcomm 8255 Snapdragon Prozessor. Unterstützung erhält dieser von 768 Megabyte RAM.

Neben dem Desire HD hat HTC zudem das Desire Z vorgestellt, das im Gegensatz zum Highend-Modell mit einer Fünf-Megapixel-Kamera und einem 800 MHz Qualcomm 7230 Prozessor aufwarten kann. Dafür hat HTC dem - nach eigenen Angaben - schmalsten Slider-Smartphone auf Android-Basis ein ausklappbares QWERTZ-Keyboard spendiert, das Touchscreen-Skeptikern das Schreiben von E-Mails und SMS erleichtern soll.

Das Desire HD kommt ab Oktober und damit rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft zum Preis von 599 Euro auf den Markt und das Desire Z soll 549 Euro kosten (jeweils ohne Mobilfunkvertrag).