Der Deutsche Journalisten-Verband setzt sich für eine Sicherung von Urheberansprüchen im Internet ein. Pirat verteidigt Gratisnutzung.

Würzburg/Berlin. Der Deutsche Journalisten-Verband macht sich stark für Urheber geistiger Werke und fordert eine gesetzliche Sicherung der Ansprüche auch im Internet. In dem am Montag vom DJV-Gesamtvorstand in Würzburg beschlossenen Papier heißt es, die leichtere Nutzbarkeit der Werke im Internet könne keinen schwächeren Urheberschutz rechtfertigen. Auch die geforderte Verkürzung der Schutzfristen sei nicht im Interesse der Urhebers. Die Verwertungsgesellschaften sind laut DJV unverzichtbar. Allein mit einer Kulturflatrate oder vergleichbaren Bezahlsystemen wäre keine angemessene Vergütung für die Urheber zu erzielen.

Der DJV fordert den Gesetzgeber auf, mit einer Änderung des Urhebervertragsrechts „die strukturelle Unterlegenheit der Urheber in Vertragsverhandlungen mit Verwertern zu überwinden und ihren Anspruch auf angemessene Vergütung zu sichern“.

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Derweil verteidigt ein "Pirat" die Gratis-Nutzung von Musik und Büchern im Internet. Wer Musikstücke oder Bücher aus dem Internet herunterlädt, sollte nach Meinung des Urheberrechtsexperten der Piratenpartei, Bruno Kramm, nicht bestraft werden. Wenn kopiert werde, entstehe „kein wirklicher Schaden“, sagte Kramm am Montag im ARD-Morgenmagazin. Künstlern, der Musikindustrie oder Verlagen verlören durch Gratis-Kopien nicht zwangsläufig Geld.

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Die Industrie habe nie beweisen können, dass ein Musikstück gekauft worden wäre, wenn ein Nutzer es nicht aus dem Netz hätte laden können, sagte Kramm. „Wir sind nach wie vor Jäger und Sammler als Menschen. Wir wollen Dinge im Regal stehen haben und nicht nur auf einer Festplatte.“ Er warb aber dafür, mündige Nutzer selbst entscheiden zu lassen, was ihnen eine Honorierung wert ist. Um zu selektieren, biete das Internet unglaubliche Möglichkeiten.

Mit Material von dapd