Die Tochter der deutschen Holtzbrinck-Gruppe Macmillan und Apple sollen mit weiteren Buchverlagen Preisabsprachen getroffen haben.

Washington. Das US-Justizministerium erwägt wegen des Verdachts auf Preisabsprachen im zukunftsträchtigen E-Book-Geschäft Klagen gegen Apple und fünf Buchverlage – darunter die Firma Macmillan, eine Tochter der deutschen Holtzbrinck-Gruppe. Teilweise versuchten Betroffene, eine drohende Kartellrechtsklage mit einem Vergleich abzuwenden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Donnerstag.

Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, die Verlage sollen nach Einschätzung der US-Behörden mit dem iPad-Produzenten Apple Preiserhöhungen für die elektronischen Bücher vereinbart haben - zum Schaden von Rivalen wie dem Online-Buchhändler Amazon. Der E-Book-Pionier sei zur Aufgabe seiner niedrigeren Preise gedrängt worden, hieß es.

+++ Im Patentstreit erzielt Apple großen Etappensieg +++

Auch die EU-Kommission geht dem Verdacht der Preisabsprachen bei E-Books nach und hat die fünf selben Verlage im Visier: die Tochter der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck Macmillan, den US-Verlag Penguin Group des britischen Konzerns Pearson, das zu CBS gehörende Haus Simon & Schuster, HarperCollins von News Corp sowie Hachette Book des französischen Mischkonzerns Lagardere.

Apple, das Washingtoner Justizministerium und die Verlage waren am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen oder lehnten diese ab. Apple hatte am Vorabend sein neues iPad vorgestellt, das vor allem mit schnellerer Mobilfunktechnologie bei den Kunden punkten soll.

Mit Material von Reuters