Am Rande des Mobile World Congresses hat Microsoft zu einem “Consumer Preview“ eingeladen, um offenbar eine Vorab-Version von Windows 8 vorstellen.

Barcelona. Der Software-Riese Microsoft will offenbar heute ab 15 Uhr die Vorabversion vom neuen Windows 8 vorstellen. Der US-Konzern hat am Rande des Mobile World Congresses in Barcelona zu einer "Consumer Preview“ geladen. Erwartet wird, dass Microsoft die Vorabversion (Beta) von Windows 8 vorstellt und dann in einem begrenzten Zeitraum für jeden frei zum Testen zur Verfügung stellt.

Zuletzt hatte Microsoft im Januar auf der IT-Messe CES in Las Vegas einen Einblick in die Entwicklung gewährt. Demnach lehnt sich das Design von Windows 8 stark an das Aussehen des Handy-Betriebssystems Windows Phone an: Auch auf dem PC sollen klassische Programme und kleine Zusatzanwendungen (Apps) in Kacheln zusammengefasst angezeigt werden können. Windows würde so eine moderne Anmutung zuteilwerden.

Mit der neuen Windows-Generation will Microsoft Mobil-Geräte und PCs enger zusammenführen und so ein "Ökosystem“ schaffen, dem Nutzer umfassend treu bleiben. Vorbild dafür ist wiederum Apple. Die Kalifornier hatten vor knapp zwei Wochen einen ersten Einblick in die neue Generation ihres Mac-Betriebssystems OS X gegeben. Auf den Markt kommen soll "Mountain Lion“ dann im Spätsommer, Windows 8 könnte bisher unbestätigten Gerüchten zufolge im Herbst folgen.

Windows 8 soll der zentrale Bausteine einer großen Aufholjagd werden: Das Betriebssystem soll gleich mehrere Lücken im Angebot des Computer-Pioniers schließen, die ihm zuletzt Probleme bereitet hatten. Ziel des Systems ist es, endlich ein konkurrenzfähiges "Ökosystem“ zu schaffen. Klassische Computer, Laptops, Tablets-PCs und Telefone - überall soll Windows laufen.

Windows 8 schon im Februar 2012?

Wenn Microsoft am Mittwoch in Barcelona die öffentlich Vorabversion (Beta) von Windows 8 vorstellt, sind die wichtigsten Neuheiten bereits bekannt. So wird das Betriebssystem erstmals nicht nur auf Intel-Prozessoren, sondern auch auf Modellen des Entwicklers ARM laufen. Diese gelten als besonders sparsam und werden deshalb bevorzugt in Smartphones und Tablet-Rechnern verbaut – eine Geräteklasse, die bisher Apple und Googles Android dominieren.

Zudem wird sich das Aussehen stärker an der mobilen Nutzung orientieren. Zuletzt hatte Microsoft im Januar auf der IT-Messe CES in Las Vegas einen Einblick in Windows 8 gewährt, der zeigt, dass sich das Design am Handy-Betriebssystem Windows Phone orientiert: Auch auf dem PC sollen Programme und Apps in Kacheln zusammengefasst angezeigt werden. Windows würde so eine moderne Anmutung erhalten.

Die Strategie hinter der Neuausrichtung ist, ein "Ökosystem“ zu schaffen, dem Nutzer umfassend treu bleiben. Erfinder dieses Konzepts ist der US-Computerkonzern Apple. Mit ihren iPhones und iPads haben die Kalifornier eine weitgehend geschlossene Welt um ihren App-Store herum aufgebaut. Demnächst sollen sich auch die Mac-Computer hier einfügen: Im Spätsommer soll die neue Version des Betriebssystems OS X noch mehr Apps auf Laptops und Computer bringen.

Einen etwas anderen Weg verfolgt Google. Der Suchmaschinenkonzern hat mit seiner Android-Plattform ein für Geräte-Hersteller und Programmierer weitgehend offenes System geschaffen. Dennoch will auch Google die Nutzer möglichst in seinem Kosmos halten. So sind die Such-, Karten- und E-Mail-Dienste, die Videoplattform YouTube oder das Sozialnetzwerk Google+ als lukrative Angebote des Konzerns tief in die Software integriert.

Microsoft hat auf diesem Gebiet dagegen an Boden verloren. Der Konzern hat seine Angebote bisher wenig miteinander verzahnt und bespielt hauptsächlich Computer. Windows 8 soll diese offene Flanke künftig schließen. Nach dem öffentlichen Test soll das System bisher unbestätigten Gerüchten zufolge im Herbst auf den Markt kommen.

Von Stephan Radomsky