Hamburg.

Ähnlich wie bei Käse aus Kuhmilch gibt es auch bei Ziegenkäse viele Sorten: Weich-, Schimmel-, Hart- und Frischkäse. Typisch sind die sehr feine bis cremige Textur und das säuerliche, „ziegige“ Aroma. Es kann von sahnig-mild bis kräftig und streng reichen.

Weil Ziegenkäse oft von kleinen Betrieben handgemacht wird, fällt die Optik recht unterschiedlich aus: Ziegenkäse gibt es in Zylinder-, Kegel- oder Knopfform, als kleine runde Scheiben, Recht­ecke oder Rollen. Manche Käsesorten sind mit einer Edelpilzrinde versehen oder mit Rotschmiere veredelt, andere reifen in einer Ascheschicht heran, die dem Käse Feuchtigkeit entzieht; oder sie sind von Kräutern ummantelt. Es gibt Ziegen-Gouda, Camembert und natürlich Frischkäse aus Ziegenmilch. Letzterer ist ja nichts anderes als ungereifter, junger Käse. Oft wird er als Pyramide oder Ball verkauft.

Gemolken werden bei uns in Mitteleuropa vor allem die Bunte oder Weiße Deutsche Edelziege, die Toggenburger Ziege oder die Thüringer Waldziege. Ziegenkäse ist übrigens für Allergiker, die Kuhmilch schlecht vertragen, eine gute Wahl, denn er enthält kaum Laktose. Allerdings können Ziegenmilchprodukte bisweilen auch Kuh- oder Schafsmilch enthalten – das steht dann aber auf dem Etikett.

Auch in anderen Teilen der Welt wird Ziegenmilch getrunken und als Käse weiterverarbeitet. Auf der Arabischen Halbinsel, im Irak, in Syrien, Ägypten und Israel kommt Laban auf den Tisch. So heißt eine Art Frischkäse aus Ziegen-, Schafs- oder Kuhmilch, der zum Frühstück als Brotaufstrich gegessen und abends als Vorspeise genossen wird.

Und in vielen Regionen Indiens genießt man den Chai, den Tee, mit Milch – und zwar von der Ziege, nicht von der Kuh.