Berlin. Sie machen lange satt, blähen weniger als Bohnen und können ihr Volumen verdreifachen - wenn man Linsen nur richtig keimen lässt. Wie das funktioniert, erklärt ein Bio-Koch.

Wer Linsen kochen will, sollte sie zuvor nicht nur einweichen, sondern auch ankeimen lassen. Das vergrößert ihr Volumen, erhöht ihre Bekömmlichkeit und sorgt dafür, dass die Mineralstoffe vom Körper aufgenommen werden können, erklärt Bio-Koch Alfred Fahr.

Nach dem Einweichen für zwölf Stunden im Wasser kommen die Linsen in ein Sieb und werden mit einem Kochtopfdeckel abgedeckt. "Während des Keimens für zwei bis drei Tage muss man sie aber zweimal täglich für eine halbe Minute gut durchwaschen", rät Fahr. Sonst fangen die Keimlinge an zu stinken.

Das Keimen funktioniere für die meisten Linsensorten, mit Ausnahme der kleinen gelben und roten, die bereits geschält sind. Zu Fahrs Favoriten gehören die heimischen Alblinsen. Sie werden erst seit kurzem wieder in Deutschland angebaut, vor allem auf der Schwäbischen Alb. Das Gros der handelsüblichen Linsen komme aus Kanada, China, Spanien oder Chile.

Für einen heißen Linsentopf röstet Fahr zunächst Speck und Zwiebeln in Rapsöl an. Dazu kommen kleine Würfel von Karotten, Sellerie und Kartoffeln sowie Lauchringe und Tomatenmark. Dann die gekeimten Linsen hinzugeben. Alles zusammen lässt man mit Gemüsebrühe aufkochen und für 20 bis 25 Minuten köcheln - so dass das Gemüse noch bissfest ist. Zum Schluss runden Schnittlauch, Thymian, drei EL Rotweinessig, 50 ml Apfelsaft und acht in Apfelsaft eingelegte Backpflaumen den Geschmack ab.

Alfred Fahr kocht regelmäßig für Veranstaltungen des Netzwerks Demonstrationsbetriebe ökologischer Landbau.