Den aufgeploppten Mais kannten bereits die indigenen Völker in Nord- und Südamerika. Das legen Ausgrabungen unter anderem in peruanischen Gräbern nahe, bei denen tatsächlich jahrtausendealte Puffmaiskörner gefunden wurden.

Im 20. Jahrhundert wurde Popcorn in den USA populär, was auch mit dem Siegeszug der Kinos zusammenhing. In den Vereinigten Staaten isst man den gerösteten Mais übrigens lieber salzig und gebuttert; die Deutschen knabbern ihr Popcorn dagegen lieber süß.

Das spezielle Geschmackserlebnis – erst knackig, dann soft, gleichzeitig leicht – hat etwas damit zu tun, dass Maiskörner zu einem großen Teil aus Wasser und Stärke bestehen. Beim Erhitzen entweicht die Flüssigkeit als Gas und sprengt den Mais auf – im Grunde entsteht Popcorn also durcheine Mini-Explosion. Danach quillt die Stärke des Maiskorns nach außen, erkaltet und bildet so die charakteristische Popcornform. Ganz ähnlich funktioniert das auch bei anderen gepufften Lebensmitteln, etwa Puffweizen oder -reis.

Insbesondere Letzterer hat auch in Deutschland eine lange Süßigkeiten-Geschichte. Die mit Dampf behandelten und dann gebackenen oder frittierten Reiskörner kennen sogar noch die Älteren: Als bunt eingefärbte zuckrige Kugeln waren sie ähnlich populär wie Brausepulver mit Waldmeister- oder Himbeergeschmack – und prickelten herrlich auf der Zunge.

Später landeten die fluffigen Körner in Müslimischungen oder wurden mit Schokolade umhüllt. Noch heute verbinden viele die Puffreis-Tafeln mit Erinnerungen an ihre Kindheit. Dabei kann man das bitter-zarte Vergnügen auch ganz leicht zu Hause herstellen: Man nehme 50 g gepufften Vollkornreis, 150 g Edelbitterschokolade (oder Kuvertüre) und 2 bis 3 Esslöffel Kokosöl. Die Schokolade über dem Wasserbad schmelzen lassen, Kokosöl dazugeben, beides gut verrühren. Den gepufften Reis in Muffinförmchen oder in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform geben und mit der flüssigen Schokolade übergießen. Erkalten lassen und losknuspern!