Sechs Kriterien, die auf eine Gefährdung hinweisen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stellt in der aktuell gültigen ICD-10 (Internationale Statistische Klassifikation von Krankheiten) sechs Kriterien auf, von denen drei erfüllt sein müssen, um bei einem Betroffenen offiziell von Alkoholismus sprechen zu können. Dieser Kriterienkatalog stellt die Arbeitsgrundlage von Alkoholismus-Experten dar.

1. Es besteht ein starker und dauerhafter Wunsch oder Zwang, Alkohol zu konsumieren.

2. Es besteht eine verminderte Kontrollfähigkeit hinsichtlich der Mengen und Häufigkeit beim Konsum von Alkohol.

3. Es entwickelt sich eine zunehmende physische Alkohol-Toleranz, das bedeutet, dass man mehr Alkohol konsumieren muss, um einen Rauschzustand zu erreichen.

4. Bei längerer Alkoholabstinenz kommt es zu einem körperlichen Entzugssyndrom, also Erscheinungen wie zum Beispiel Zittrigkeit, Erschöpfung oder Gereiztheit.

5. Der Alkoholkonsum erfolgt trotz eindeutiger Folgeschäden, wie beispielsweise Leberproblemen, Depressionen, Arbeitsplatzverlust, Beziehungsproblemen oder sogar Haft.

6 . Alle anderen Interessen wie Arbeit, Freunde oder Sport werden zugunsten des Alkohols vernachlässigt. Er wird zu einer sogenannten psychosozialen Droge.

Sind weniger als drei Kriterien erfüllt, bedeutet dies nicht, dass man komplett ungefährdet ist und der Körper nicht doch schon Schaden nimmt.