Übergewicht ist besonders in den USA Normalität. Der Starkochh versucht Eltern und Kindern das gesunde Essen schmackhaft zu machen.

Hohes Übergewicht verkürzt das Leben um zehn bis 20 Jahre. 60 bis 80 Prozent der Deutschen sind zu dick, beklagte Prof. Georg Wechsler am Wochenende beim Kongress vor 8000 Internisten in Mainz. Der Kampf gegen das Übergewicht sei schwer. Die Gene verleiteten zum Essen: "Wir kämpfen gegen die Evolution."

Diesen Kampf hat der britische Starkoch Jamie Oliver in den USA, dem Mutterland des ungezügelten Fast Food, aufgenommen, flankiert vom Reality-TV. In "Jamie Oliver's Food Revolution" versucht er einer Stadt - Huntington in West Virginia - gesunde Kost schmackhaft zu machen. Hier sind mehr als 45 Prozent der Erwachsenen übergewichtig, jeder siebte hat Diabetes, die Hälfte der 65-Jährigen keinen eigenen Zahn mehr.

Nur die Spitze des Eisbergs in einer Region, in der es Eiscreme im 1,5-Gallonen-Eimer (5,7 l) gibt und Mayonnaise mit Speckgeschmack. Der Zuschauer sieht Familien, die nur Goldgelbes essen, Pommes, Fettgebackenes, Pizza zum Frühstück und Grundschüler, die nie mit Messer und Gabel essen. "Du spielst mit dem Leben deiner Kinder", sagt Oliver einer Mutter. Er will die Kinder aufrütteln. Eklige Hühnerabfälle püriert er zu Chicken Nuggets. "Wer von euch möchte die immer noch essen?", fragt er siegessicher. Die Kinder, eben noch angewidert, zögern keine Sekunde: Alle Finger gehen hoch.