Einen ungewöhnlichen Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Blutzuckerspiegel haben britische Mediziner aufgedeckt: Diabetespatienten, die an einer Parodontitis leiden, können durch eine Behandlung der bakteriellen Zahnbettinfektion offenbar ihre Blutzuckerwerte verbessern. Wahrscheinlich löst die Parodontitis Entzündungsreaktionen im Körper aus, die die bereits verminderte Wirkung des Blutzucker senkenden Hormons Insulin weiter schwächen, schreiben die Forscher in der "Cochrane Library".

"Die Kontrolle der Zahngesundheit sollte als Bestandteil der routinemäßigen Betreuung von Diabetespatienten empfohlen werden", sagt Terry Simpson von der University of Edinburgh. Er und seine Kollegen vom Peninsula College of Medicine and Dentistry in Plymouth werteten Daten aus sieben Studien mit Patienten aus, die unter Parodontitis litten und an Diabetes vom Typ 1 oder Typ 2 erkrankt waren.