Veitshöchheim. Es ist erst schön und dann ein Ärgernis: Wer Laubbäume besitzt, bekommt im Herbst ein tolles Farbenspiel geboten. Dann fallen die Blätter und müssen entsorgt werden. Aber bitte nicht im Müll!

Ein günstiger und guter Winterschutz liegt kostenlos im Garten rum. Das Herbstlaub. Doch auf Grundstücken mit großen Bäumen ist es einfach zu viel. Wohin also mit all den Blättern, die von den Bäumen gefallen sind?

Keine Lösung ist es übrigens, das Laub auf dem Rasen liegen zu lassen. Denn dort schadet es den Gräsern. Die Blätter verfaulen oder schimmeln mit der Zeit, da sich unter der Blätterdecke Feuchtigkeit gut hält. Außerdem bekommt der Rasen darunter keine Luft mehr ab, erstickt also.

Auch aus dem Gartenteich muss Laub herausgefischt werden. Denn bei seiner Zersetzung reichert es das Wasser mit Nährstoffen an - was zu viel für das Gewässer sein kann und im nächsten Jahr das Wachstum von Algen fördert, erklärt die Bayerische Gartenakademie.

Stattdessen sollte man das Herbstlaub lieber sammeln und weiterverwerten - der Umwelt und dem Tierschutz zuliebe übrigens besser nicht mit den ohrenbetäubend lauten und Insekten tötenden Laubsaugern, sondern mit Rechen.

Dafür eignet sich das Laub:

Wertvolle Komposterde

Auf dem Kompost bringt das Laub einen echten Mehrwert. Die Blätter zersetzen sich gemeinsam mit den anderen Gartenabfällen zu wertvollem Dünger und Erde. So gehen die Nährstoffe in den Blättern nicht verloren, sondern stehen den Pflanzen im nächsten Jahr wieder zur Verfügung.

Jedoch darf es nicht einen zu hohen Anteil im Kompost haben, denn Laub verrottet grundsätzlich eher schlecht. Daher sollte man immer wieder nur dünne Schichten Blätter darauf geben, gefolgt von anderem Material wie Grünschnitt, kompostierbare Küchenabfälle, Holzhäcksel von Gehölzschnitt. Ein extra Laubhaufen neben dem Kompost dient als Zwischenlager, lautet ein Rat der Bayerischen Gartenakademie.

Und Gartenbesitzer sollten das Laub nach Möglichkeit häckseln, Geräte kann man zeitweise auch im Baumarkt leihen. Wer einen Rasentrimmer hat, kann die Blätter auch in eine leere Regentonne geben und darin zerkleinern.

Auch dazu haben die Experten einen Tipp, der Zeit und Arbeit erspart: Beim letzten Rasenschnitt das auf den Gräsern liegende Laub mit dem Rasenmäher aufnehmen. Dabei wird es direkt zerkleinert und mit dem Rasenschnitt vermischt, was zu einer schnelleren Zersetzung beiträgt.

Frost- und Unkrautschutz

Frostempfindliche Gehölze im Gartenboden, aber auch Topfpflanzen, die eigentlich ins Winterlager im Haus gehören, dort aber keinen Platz finden oder zu groß für den Transport sind, brauchen im Winter eine wärmende Decke. Laub ist perfekt dafür.

Die Basis der Pflanzen wird mit trockenem Laub eingepackt und dann zum Beispiel mit Tannenreisig oder anderen Zweigen aus dem Garten belegt, rät die Bayerische Gartenakademie. So kann der Wind das Laub nicht wegtragen. Auf dem Balkon lassen sich Kübelpflanzen in einen größeren Karton oder Container stellen und in die Zwischenräume kommen trockene Blätter als Isoliermaterial.

Laub, das zwischen Stauden liegt oder auf abgeräumten Gemüsebeeten, schützt den Boden vor starkem Frost, aufkeimendem Unkraut und dem Austrocknen im Frühjahr.

Es gibt noch einen Vorteil für diese Verwendungsart: Die Blätter faulen auf dem Boden und zersetzen sich mit der Zeit - auch hier gehen also wie bei der Kompostierung wertvolle Nährstoffe in die Erde über.

Unterschlupf für die Tiere

Geschichtet in einer Gartenecke als Haufen bietet das Laub Igel, Reptilien und Insekten Unterschlupf. Die Gartenakademie rät zu Standorten in der Nähe von Hecken und Stauden, sowohl an schattigen wie sonnigen Orten. So findet eine große Bandbreite an Tieren alles, was es für den Winter braucht.

Und wenn es doch zu viel Laub ist?

Entsorgen kann man Laub auch in der Biotonne. Wenn die nicht ausreicht: In manchen Gemeinden stehen Laubkörbe an den Straßen oder es werden Laubsäcke angeboten, die zu bestimmten Zeiten abgeholt werden. Informationen dazu bekommt man beim örtlichen Entsorger. Oder man lagert das eigenen Laub in Säcken ein und füllt es nach und nach über Monate auf den Kompost.

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