Neustadt. Nicht nur die menschliche Haut verbrennt, wenn sie starker Sonne ausgesetzt ist. Auch die Blätter, Triebe und Früchte der Pflanzen leiden.

Eine rätselhafte Krankheit wird der Gartenakademie Rheinland-Pfalz von Hobbygärtnern im Sommer immer mal wieder gemeldet. Früchte bekommen Flecken, Blätter erschlaffen oder verfärbten sich, so als seien sie verbrüht worden.

Die Symptome kommen scheinbar ganz plötzlich und innerhalb von zwei, drei Tagen. Die Gartenexperten aber entwarnen. Die Pflanzen haben - nur - einen Sonnenbrand abbekommen.

Hobbygärtner können das am besten erahnen, wenn sie das Wetter der Tage vor dem Erscheinen der Symptome rekapitulieren. Bei hochsommerlichen Temperaturen über mehrere Tage, womöglich noch mit plötzlichem Temperaturanstieg, besteht am ehesten Gefahr für so einen Sonnenbrand. Und zwar nur an jenen Teilen der Pflanze, die der Sonne auch direkt ausgesetzt waren, so die Gartenakademie .

Wie beim Menschen ja auch. Und ebenso wie bei ihm kann so mancher Sonnenbrand auch provoziert sein: So können sich Nadeln und Blätter verbrennen und in der Folge verfärben, wenn etwa noch Regentropfen oder Reste vom Gießwasser auf ihnen liegen. Diese wirken in der starken Sonneneinstrahlung wie Brennlupen.

Was kann man tun?

An Früchten können die Schäden nur die obersten Schichten betreffen, manchmal ist auch das Fruchtfleisch angegriffen, so die Gartenakademie. Bei Obstarten mit später Ernte kann es sich aber auch um Gewebeschäden handeln, die bei ungünstiger Witterung in Fäulnis übergehen.

Trotzdem lassen sich die Früchte noch verwerten und essen. Man sollte nur die geschädigten Stellen ausschneiden.

Sind Blätter oder Nadeln durch die Sonne beschädigt, gibt es leider kein Gegenmittel: Dünger oder Pflanzenschutzmaßnahmen können das Schadbild den Angaben nach nicht verbessern.

Kann man den Sonnenbrand verhindern?

Bei entsprechender Wetterlage die sonnenempfindlichen Pflanzen mit Schatten durch Vliese und Bastmatten schützen. Das ist übrigens ein wichtiger Tipp gerade für das Frühjahr: Bevor Topfpflanzen ganz aus dem Winterquartier geholt werden, sollten sie schon eine Zeit lang stundenweise an die frische Luft und sich im Halbschatten an die Witterung und die Sonne gewöhnen können.

Und man gießt man besten nicht über die Blätter, sondern direkt unten am Übergang zur Erde.

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