Jeden Sommer geht Marion Voigtländer mit rund 30 Jugendlichen auf große Fahrt. Die Gemeindepädagogin organisiert die Jugendfreizeiten der Kirchengemeinde Schnelsen. Immer geht es ins Ausland. „Wir waren schon in Italien, Schweden und Frankreich“, sagt Marion Voigtländer. Zwei Wochen verbringen die 13- bis 17-Jährigen und ihre Betreuer zusammen. Sie wohnen und kochen gemeinsam und genießen Landschaft und Kultur. Dieses Jahr ist ein altes Steinhaus in der Toskana ihre Herberge. Das Angebot der Kirchengemeinde Schnelsen ist beliebt und immer rasch ausgebucht. Die Jugendfreizeit bietet nicht nur die Chance, mit Gleichaltrigen zusammen zu verreisen. Sie vermittelt auch „ein besonderes Freizeitgefühl, das aus dem Gemeinschaftserlebnis heraus entsteht", sagt Marion Voigtländer.

Die 55-Jährige organisiert die Freizeiten schon seit 30 Jahren. Und ist immer wieder begeistert, „wie aus einer bunt zusammengewürfelten Gruppe in zwei Wochen eine Gemeinschaft wird, niemand außen steht“. Alter, soziale Herkunft oder Konfession spielen keine Rolle. Man muss auch nicht in der Kirche sein, um mitfahren zu können.

Das Zusammenwachsen der Gruppe wird durch die Angebote der Teamleiter gefördert. Mit spielerischen Aufgaben, die in Teams bewältigt werden müssen. Auch kreative und sportliche Angebote sowie gemeinsame Ausflüge stehen auf dem Programm. „Ein bis zwei Angebote am Tag sind verbindlich, aber es gibt auch freie Zeit, die jeder für sich nutzen kann“, sagt Marion Voigtländer.

Denn die Ferien sollen neben dem gemeinschaftlichen Spaß ja auch der Entspannung dienen. Ein wichtige Bedingung ist daher auch der Verzicht auf Internet. „Es wird auch nicht wirklich vermisst", so Marion Voigtländer.

Dafür gibt es Zeiten für spirituelle Momente. „Wir haben bestimmte Rituale, so gibt es morgens vor dem Frühstück einen Tagesimpuls, der aus einem kurzen Text oder einer Musik besteht“, erklärt Marion Voigtländer. Und zu Beginn, in der Mitte und am Ende der beiden Freizeitwochen werden Andachten gehalten. „Die Impulse dafür gehen meistens von den Teamleitern aus, aber es gab auch schon Gruppen, in denen Jugendliche die Andacht ganz eigenständig geplant und gehalten haben.“

Die Fahrten wirken auch nach der Rückkehr noch nach. „Viele Eltern sind erstaunt, wie selbstständig ihre Kinder zurückkehren“, sagt Marion Voigtländer. Und Kontakte, die während des Urlaubes entstanden sind, bleiben danach oft noch lange erhalten.

Übergemeindliche Freizeiten für Kinder und Jugendliche findet man unter www.neu.ejh-online.de