Schloss Gottorf

Um 1650 schuf der Hamburger Blumenmaler Simon Holtzbecker im Auftrag von Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein Gottorf farbige Porträts von mehr als 1150 Pflanzen aus aller Welt auf 360 großformatigen Pergamenten. Damit dokumentierte er die ganze Pracht des Gottorfer Gartens, der im 17. Jahrhundert zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Nordeuropas zählte. Das Original des vierbändigen Florilegiums „Gottorfer Codex“ befindet sich heute im Statens Museum for Kunst in Kopenhagen. In seiner Sommerausstellung „Der Gottorfer Codex – Blütenpracht und Weltanschauung“ zeigt das Schleswig-Holsteinische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in der Gottorfer Reithalle jetzt erstmalig 150 originale Einzelblätter sowie zwei komplette Bände des Florilegiums. Hinzu kommen 50 großformatige Blumenstilleben und einige Gemälde aus den königlichen Gemächern in Kopenhagen. Während die Blumendarstellungen des Mittelalters noch dem Leitbild des Paradiesgärtleins folgen, ging es Holtzbecker um eine korrekte botanische Darstellung. Auf faszinierende Weise verband er das naturwissenschaftliche Interesse seiner Zeit mit großer künstlerischer Meisterschaft und einem sicheren ästhetischen Gespür.

Der Gottorfer Codex: Blütenpracht und Weltanschauung.

bis 26. 10.

Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig

www.schloss-gottorf.de