Gabriele Rossmanith singt im 2. Kammerkonzert Lieder von Stefan Schäfer

Stefan Schäfer ist im Hamburger Musikleben als Bassist, Lehrer und Komponist längst eine Institution. Seit über 20 Jahren streicht er – von einem kleinen Seitensprung nach Düsseldorf mal abgesehen – bei den Philharmonikern Hamburg den Kontrabass, seit 2003 als Solobassist. Schäfer lehrt am Hamburger Konservatorium, spielt Kammermusik beim Ensemble Acht oder Bühnenmusik im Thalia Theater und ist bei den Kammerkonzerten der Philharmoniker immer wieder mal mit seinen Kompositionen präsent.

Aus Anlass von Stefan Schäfers 50. Geburtstag widmen seine Philharmoniker-Kollegen ihm nun ein Kammerkonzert mit zwei seiner Lieblingskomponisten, Schubert und Mozart, sowie viel Musik von Schäfer selbst. Da der Kontrabass in der Kammermusik jenseits von Schuberts Forellenquintett nur selten würdige Herausforderungen bekommt, ist der Bassisten-Komponist Schäfer selbstverständlich oft in eigener Sache tätig geworden. In seinem Quintett „Owl“ (Eule) etwa sorgt der dunkle Klang des Basses für „die dämmrige und nächtliche Umgebung des Greifvogels“.

Urteilt man nach den literarischen Vorlagen, die Schäfer bisher vertonte, scheint er eine besondere Vorliebe für abgründigen Humor zu haben, unter anderem Gedichte von Daniil Charms und Ror Wolf hat er in Töne gesetzt. Auf dem Programm stehen nun vier seiner Lieder nach Texten des unsterblichen Karl Valentin sowie eine Uraufführung: Gabriele Rossmanith (Sopran) interpretiert Schäfers neuen Liedzyklus „Mondgesänge“ nach Gedichten des exzentrischen Weltenbummlers und Schuldenmachers Max Dauthendey. Der 1918 verstorbene Dichter hat uns in seinen „Liedern der Vergänglichkeit“ so schöne Mondzeilen hinterlassen wie diese: „Ich backe aus dem Mond mir gern ein Brot, / Esse Scheibe um Scheibe / Und trage, wie’s Jahr, zwölf Monde im Leibe.“

„Mondgesänge“ 1.12., 11.00, Laeiszhalle (Kleiner Saal). Karten zu 9,- bis 20,- unter T. 356868