Sie sind auf den Sportplätzen des Kreises Pinneberg zu Hause. Während andere ihr wohlverdientes Wochenende genießen, beginnt für unsere Sportredakteure erst die heiße Arbeitsphase. Denn egal ob Fotos vom Schenefelder Vielseitigkeitsturnier gebraucht werden, die Ergebnisse des Fußballklassikers zwischen dem VfL Pinneberg und der SV Halstenbek-Rellingen her müssen oder über die Basketballspiele des SC Rist berichtet werden soll, die Termine sind fast alle am Wochenende. Mit der täglichen Sportkost versorgen Karsten Jaeger, Frank Will, Wolfgang Helm und Karl-Heinz Meincke die Leser des Abendblatts.

Aus der Sportredaktion ist einer gar nicht mehr wegzudenken: Karsten Jaeger, 62, ist mit 41 Dienstjahren, davon 20 allein in Pinneberg, das Urgestein der Redaktion. Der gelernte Reederei-Kaufmann kam wenige Jahre nach seinem Bruder Hans-Eckart zum Abendblatt, der als stellvertretender Sportchef beim Abendblatt beschäftigt war. Beide teilen die Leidenschaft zum Pferdesport. Karsten Jaeger ist Trabrennfan. Ein Sport, dem er selbst lange nachging und sogar zwei Rennen, in Elmshorn 1998 und in Hamburg 2003, für sich entschied. Nach einer Pause gibt’s im kommenden Jahr möglicherweise ein Comeback im Sulky. Die Presserennen in Bahrenfeld sollen wieder aufleben.

Aufs Tempo kommt es auch beim freien Fotografen Karl-Heinz Meincke an. Wenn er sich mit seiner Kameraausrüstung am Spielfeldrand positioniert, um den richtigen Moment einzufangen, dann braucht es ein schnelles Auge, ein Gefühl für die Situation und ein gutes Reaktionsvermögen. Sonst kann es auch mal wehtun. Denn beim Kampf um den Ball können die Spieler keine Rücksicht nehmen. „Damit man nicht aus Versehen weggegrätscht wird, heißt es Kamera festhalten und hochspringen“, sagt der 58-Jährige, der gern Radrennen fährt. Seit fünf Jahren ist Meincke, der zuvor in Halstenbek und Schenefeld Bekleidung an den Sportler brachte, im Fotogeschäft.

An einen besonderen Besuch in einem Schenefelder Sportladen erinnert sich Frank Will. Der Abendblatt-Mitarbeiter, seit 13 Jahren für unsere Zeitung tätig ist, traf dort gleich drei Fußballnationalspieler auf einen Schlag: Fritz Walter, Uwe Seeler und Max Lorenz. „Das war das einzige Mal, dass ich mir Autogramme geholt habe. Die habe ich noch heute“, sagt Will, der mit seiner Familie in Pinneberg lebt. Weil der 54-Jährige selbst Basketball spielt, übernimmt er auch die Berichte über diese Sportart.

An eine ungewöhnliche Begegnung erinnert sich auch Fußball-Experte Wolfgang Helm gern zurück. Der heute 59-Jährige, der seit 1981 fürs Abendblatt arbeitet, führte ein Interview mit dem damals unbekannten Stefan Effenberg, der vom SC Victoria nach Mönchengladbach wechseln wollte. „In kurzer Zeit bin ich in Gladbach Stammspieler“, tönte der junge Mann. „Gladbach II, Oberliga Niederrhein?“, fragte Helm zurück. „Natürlich Bundesliga“, lautete die selbstbewusste Antwort. „Wie großspurig“, dachte sich Helm. Am 17. Spieltag debütierte „Effe“ dann gegen Kaiserslautern. 2001 führte er Bayern München zum Gewinn der Champions League.