Zur Jubiläumsausgabe lädt die Theaternacht zu einem Vorabendprogramm für Kinder ein

Sie freuen sich seit Langem darauf, sich einen Abend lang von Theater zu Theater treiben zu lassen, und jetzt quengelt der Nachwuchs, er wolle aber auch? Bevor Sie den Gedanken an die Freiheit einer lauen Spätsommernacht aufgeben, tief durchatmen: Soll er’s doch haben! Kann er nämlich.

Zu ihrer Jubiläumsauflage lockt die Hamburger Theaternacht mit einer neuen Theaterroute extra für Kinder. Sogar unter der Nummer 407 mit eigenem Busshuttle. Zwischen 16 und 18Uhr fährt die Linie auf dem sogenannten Familienzirkel elf Theater an, ein repräsentativer Querschnitt durch das reiche Angebot an Hamburger Kindertheaterproduktionen.

Los geht’s, natürlich, am Jungfernstieg, dem Herz der Theaternacht. Da gibt es von 16 bis 18 Uhr eine „verrückte Stunde“, genau genommen zwei. In denen bringen diverse Theater Ausschnitte aus ihren Produktionen auf die Open-Air-Bühne, darunter Familienmusicals, wie Pinocchio. Außerdem Arne und Chrissi von der Kinderrockband „Radau!“ und „Blind Date“, aufgeführt von der Jungen Marschnerstraße.

Das Ohnsorg Theater zeigt Ausschnitte aus „De Koh Rosmarie“ und „Opstand!“ nach Orwells „Animal Farm“. Für den Workshop zu „De Koh Rosmarie“ muss man sich beim Theater anmelden. In der Staatsoper läuft unter der Überschrift „Spielplatz Musik“ die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten, und das Projekt Tusch bringt eine szenische Collage auf die Bühne.

Mitmachen können die Kinder im Kellertheater Hamburg und auf dem Schiff gibt es das Beste von Wilhelm Busch und dem Schiffsclown Nika. Ausschnitte aus dem Kindermusical „Peter Pan“ zeigen die Fliegenden Bauten und im MUT Theater machen sich „Fil und Filye“, ein Elefantenvater und seine Tochter, auf eine lange Reise zum Hamburger Zoo.

Auf dem Programm des Allee Theaters stehen „Kleiner Dodo, was spielst du?“ und „Lupinchen und Robert“. Im Monsun Theater rollt, hüpft und kantappert „Der dicke, fette Pfannkuchen“, danach zeigt dort das Theater Triebwerk „Ein Freund für Löwe Boltan“. Englischsprachiges Märchentheater oder das Stück „Der goldene Schlüssel“ können Familien im Galli Theater sehen. Das Thalia in der Gaußstraße führt Szenen aus „Chica Chica“ und aus Finn-Ole Heines „Räuberhände“ auf. Und im Jungen Schauspielhaus laufen Ausschnitte aus Erfolgsstücken wie „Alice im Wunderland“.

Da sollte um 18 Uhr nicht nur der Parcours geschafft sein, sondern auch die lieben Kleinen. Und wenn nicht? Dann machen Sie doch noch einen Abstecher von der Route zum Hamburger Puppentheater. Jetzt müssen Sie die Kinder nur noch bei den Großeltern abliefern und allein ins Theaternachtleben abtauchen.

Oder Sie nehmen sie mit und gehen mit ihnen zu den Kinderproduktionen, die ab 19 Uhr im Rahmen des regulären Programms laufen – die Karten behalten ihre Gültigkeit auch nach 19 Uhr. In das kleine Hoftheater etwa, wo es u.a. Ausschnitte aus „Frau Holle“ von Neil Simon, gibt. Oder Sie schauen im Ernst Deutsch Theater vorbei. Da geht es allerdings ziemlich schaurig zu, es fliegt „Der kleine Vampir“. Ob der auch durch die Hamburger Theaternacht flattert?