Die Lübecker Musikhochschule öffnet wieder ihre Pforten für Lehrende und Lernende aus aller Welt

Alle Jahre wieder der gleiche Szenenwechsel in der Musikhochschule Lübeck: Kaum ist das Sommersemester vorüber, hält das SHMF Einzug. Die Idee, dem Musiksommer pädagogische Triebkräfte einzupflanzen, trägt heute ebenso wie zur Frühzeit des Festivals.

Alle Kurse – diesmal vom 20. Juli bis 11. August – sind öffentlich, Gasthörer wie immer willkommen. Die aktiven Teilnehmer zeigen abschließend in einem Konzert, was sie gelernt haben. Die jeweilige Kursdauer hängt vom Terminkalender der Kursleiter ab.

Passend zur Lübecker Orgeltradition und zum Baltikum-Schwerpunkt dieses Festivalsommers gibt die lettische Organistin Iveta Apkalna den Auftakt (20.–24.7.). Außerdem konzertiert sie am 18.7. in der Kulturkirche Altona und am 19.7. in St. Jakobi Lübeck.

Die große russische Pianistin und Meisterpädagogin Elisabeth Leonskaja nimmt sich für die Schar ihrer aus aller Welt anreisenden Zauberlehrlinge eine ganze Woche Zeit (24.–31.7.). Am 29. Juli spielt sie überdies in Kiel das Klavierkonzert von Edvard Grieg.

Über mangelnden Zulauf wird sich auch die englische Perkussionistin Evelyn Glennie nicht beklagen können (30.7.–1.8.). Die fast taube Virtuosin, die Schallwellen fast nur über die Hautnerven wahrnimmt, gibt den ersten Meisterkurs überhaupt der schlagenden Zunft in der Geschichte des Festivals.

Natürlich darf im Baltikum-Jahr der aus Litauen stammende Cellovirtuose David Geringas nicht im Kursangebot fehlen. Er ist an der Obertrave, wo er lange Zeit als Hochschul-Professor eine glänzende Solistenklasse betreute, so gut wie zu Hause (5.–11.8.). Mit der niederländischen Sopranistin Margreet Honig, die in Amsterdam lehrt (5.–9.8.), dem Liedbegleiter und -gestalter Wolfram Rieger (28.7.–3.8.) und dem Arien-Repetitor und Ex-Intendanten der Semperoper, Gerd Uecker (22.–26.7.), ist auch die Sängerwelt wieder hervorragend bedacht.

Als künstlerisches Gewissen des Geigenspiels bat das SHMF den amerikanischen Virtuosen und Pädagogen Donald Weilerstein erstmals in den Ring (6.–11.8.).