... aber das kann dauern, wie in „Uzu und Muzu aus Kakaruzu“ beim Familienkonzert

Uzu mag Kuzu, und Kuzu mag Uzu. Doch eines Tages geraten sie in Streit. Der verfestigt sich, irgendwann bauen die Brüder eine Mauer quer durchs Haus. Sie werden erwachsen, heiraten, bekommen Kinder. Erst die Ururururenkel Uzu und Muzu überwinden schließlich Aberglauben und Mauer.

Woran Ephraim Sidon wohl bei seiner allegorischen Geschichte gedacht hat? An die Mauer, die Palästina von Israel abgrenzt, oder an diejenige, die fast 30 Jahre lang die beiden Deutschlands trennte? Für Erwachsene ist der Schriftsteller der König der Fernseh-Satire, für Kinder der Schöpfer spannender Geschichten. Als „Uzu und Muzu aus Kakaruzu“ 1987 herauskam, war Avner Dorman gerade mal 12 Jahre alt. Gut möglich, dass der israelische Komponist das Buch als Kind vorgelesen bekam. 2012 vertonte er es als Auftragsarbeit für das Stockton Symphony Orchestra. Für das halbstündige Kinderepos „Uzu and Muzu from Kakaruzu“ hat er eine ebenso farbenreich-raffinierte wie mitreißende Musik geschrieben. Der Wechsel zwischen Erzählsträngen und illustrierender Musik erinnert an Prokofjews „Peter und der Wolf“. Freilich ist Dormans Orchesterapparat größer; die vielen Perkussionsparts machen die Musik gleichermaßen attraktiv für die jungen Zuhörer wie für die Musiker des NDR Sinfonieorchester unter Leitung von Dave Claessen. Der Text trägt das Seine zur Kurzweil bei. Frei nach Grimm endet das Script: „Und wenn sie vermeiden jeden blöden Streit / dann leben sie glücklich immerdar / Kurz, sind im siebenten Himmel geblieben / Zumindest bis heute / Um Viertel vor sieben.“ (alt)

„Uzu und Muzu aus Kakaruzu“ 1.3.2014, 14.30 und 16.30 Uhr, Rolf-Liebermann-Studio. Karten zu 12,-/ erm. 6,- (Familienkarte 24,-) unter T. 0180/1787980* oder www.ndrticketshop.de

*) Bundesweit zum Ortstarif, max. 42 Cent pro Minute aus Mobilfunknetzen