Der Nachwuchswettbewerb “Holz bewegt“ lädt zur Begegnung mit dem Material

"Das Holz-Zeitalter wird kommen, es war schon immer da: Seit 300 Millionen Jahren". Ziemlich prophetisch lobt die Ausstellung "Holz bewegt" das Material, das all die Exponate dominiert, die vom 5. April bis zum 2. Juni im Museum der Arbeit ausgestellt werden.

Anstelle einer Einleitung fährt der Begleittext mit einer Frage fort: "Was wären wir ohne Bäume? Wir haben allen Grund, von ihnen zu lernen." Dieser Enthusiasmus ist begründet: Holz wird als natürliche Ressource in der Zukunft wieder wichtiger, wie man in nächster Nähe auch am fünfstöckigen "Wälderhaus" in Wilhelmsburg erkennen kann. Immer mehr moderne Häuser verwenden dieses ursprüngliche Material, das wieder nachwächst.

Apropos Nachwuchs: Zum dritten Mal findet die Ausstellung "Holz bewegt" nun statt, die die interessantesten Stücke zeigt, die aus dem gleichnamigen Wettbewerb hervorgehen. Alle zwei Jahre werden Nachwuchs-Holzbearbeiter aus Norddeutschlands Bundesländern aufgefordert, ihre Entwürfe einzureichen. Die Verbindung von Gestaltung und Nutzen der Objekte steht bei dem Wettbewerb im Vordergrund: Ressourcen schonende Konstruktion, bewegliche Nutzung und Bewusstmachen des Werkstoffes sind einige zentrale Kriterien der Jury, die aus Tischlermeistern, Design-Professoren, einer Baubiologin und Kuratoren besteht.

Die Ausstellung verdeutlicht, Holz ist Natur, einzigartig auf jedem Quadratmeter. Auch Johannes Jürgensen von der Gewerbeschule 6, Initiator des Wettbewerbs, betont: "Kein Brett ist gleich. Die Maserung, der Geruch, kleine Verwachsungen, das sind alles Unikate." In unserer Wohnwelt, die zu großen Teilen aus Kunststoffen besteht, bringt Holz etwas Leben zurück in den Alltag. Und "Holz atmet. Es zieht feuchte Luft ein, speichert sie und gibt sie wieder ab, wenn die Raumluft zu trocken ist." Die Ausstellungsgegenstände stehen zum Teil unbehandelt in den Räumen, sodass man in manchen Ecken das Holz riechen kann.

Ausgestellt werden Möbel, Interieurs sowie Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Besonders schön ist etwa der "Stubenhocker" - ein dreibeiniger, gerundeter Stuhl mit einer verstellbaren Tischlehne, die idealen Platz für einen Laptop bietet.

Abgerundet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Begleitprogramm. Im April und Mai laden Vorträge und Vorführungen im Drechseln, in der Bildhauerarbeit und im Gestalten von Intarsien ein. Für den jüngsten Nachwuchs gibt es eine Bastelecke, in der Kinder mit massiven Holzstücken bauen, leimen und experimentieren können, um vielleicht in einigen Jahren selbst dabei zu sein.

"Holz bewegt" 5.4. bis 2.6., Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, Mo 13.00-21.00, Di-Sa 10.00-17.00, So 10.00-18.00, Termine zu Kursen und Veranstaltungen unter www.holzbewegt.info