Der Kunstmäzen Oscar Troplowitz wird gewürdigt

Er war der Kopf hinter Beiersdorf, sozial engagierter Unternehmer, Politiker für das "Linke Zentrum" und Förderer der Künste: Oscar Troplowitz (1863-1918). Neben Erfindungen wie der Nivea-Creme zeichnete sich Troplowitz als Kunstmäzen, moderner Werbe- und Produktstratege aus. Anlässlich seines 150. Geburtstages im Januar 2013 erinnern die Kunsthalle, das Museum für Kunst und Gewerbe sowie das Museum für Hamburgische Geschichte an die kulturellen Verdienste von Oscar Troplowitz auf dem Gebiet der freien wie angewandten Künste.

Das gilt zunächst seiner Eigenschaft als Unternehmer, der seine Produkte mit modernen Werbemaßnahmen vermarktete. Die zunächst dem Historismus verhafteten Plakate sollten sich unter seiner Regie in signalartige Bild-Botschaften verwandeln.

Den freien Künsten zugewandt, zeigt sich der jüdischstämmige, in Chemie promovierte Unternehmer vor allem in späteren Lebensjahren. So baute er eine Sammlung mit Alten Meistern aus dem 17. und 18. Jahrhundert und impressionistischer Kunst auf, unter ihnen Renoir und Sisley sowie Picassos "Absinthtrinkerin" (1902). Nach seinem Tod ging sie in den Besitz der Kunsthalle über, wurde unter den Nazis als "entartet" eingestuft und in die Schweiz verkauft. Die wichtigsten Werke der Troplowitz-Sammlung, überwiegend französische und deutsche Malerei um 1900, werden nun wiedervereint.

Ein drittes Kapitel befasst sich mit Troplowitz' Wohnhaus, der unter Denkmalschutz stehenden Villa an der Agnesstrasse, vom Berliner Architekten William Müller im Stil der Hauptstadt errichtet. Die Schau wird unterstützt durch die Martha-Pulvermacher-Stiftung, die Claussen-Simon-Stiftung und die Beiersdorf AG, Hamburg.

"Ein Leben für Hamburg. Oscar Troplowitz" 18.1. bis 30.6.2013, Hamburger Kunsthalle, Hamburger Gang, Di-So 10.00-18.00, Do 10.00-21.00