Vollblutkünstler aus Bargteheide provoziert gern mit seiner Kunst

Bargteheide. "Schon immer ein bisschen kontrovers und immer polarisierend" - mit diesen Worten beschreibt Sören Clausen sich, sein Handeln und seine Kunst. Der Bargteheider ist Vollblutkünstler und würde gern "irgendwann" von seiner Kunst leben. Bis dahin verdient er den Lebensunterhalt mit seiner Agentur für Werbung, Webdesign und Messebau.

Doch der Weg zum reinen Künstlerleben wird immer kürzer: Gerade hat der 42-Jährige seinen Entwurf für die öffentliche Ausschreibung "Kunst am Bargteheider Rathaus" abgegeben. Wie vieles, was aus den kreativen Händen des gebürtigen Bargteheiders stammt, hat es mit Stahl zu tun. Erstrahlt seine "Blume des Nordens" wirklich irgendwann vor dem Rathaus, dann wird dort eine gut fünf Meter hohe, 70 mal 90 Zentimeter große Stahlkonstruktion auf fünf Säulen zu bewundern sein.

Die Elemente Sonne, Wind, Wasser und Natur werden von zwei Händen umfasst. "Es ist ein Entwurf extra für Bargteheide, keine Schubladenkonstruktion", sagt Clausen, bei dem selbst hartes Metall in den Händen schmilzt. Clausens Garten am Tremsbütteler Weg gleicht einem einmaligen Skulpturengarten. Neben der "Blauen Dame", zahlreichen Arm-Eisen und einem "Berlin-alles-Scheiße"-Objekt ist auch "Der teuflische Blick" gerade wieder von einer Ausstellung in Glückstadt zurück in seinen Vorgarten gezogen. "Eigentlich war es als Wanderpenis geplant, doch meine Freundin meinte, das sei zu provokant", verrät der Künstler und schmunzelt. Übrigens kann jeder die Kunst begutachten: "Cheese waiting at the station" - der große Betonkäse vor dem Alten Stellwerk ist ebenfalls eine Installation von Sören Clausen.

Als jüngster im Bunde schloss sich Clausen Anfang 2000 dem Bargteheider Kunstkreis an und ist seit dieser Zeit festes Mitglied. In seinem 30-jährigen Bestehen hat der Kunstkreis ein vielfältiges Kultur- und Kunstprogramm initiiert und verwirklicht. In ihm gibt es keine verbindlichen Stilrichtungen oder Vorgaben. Gerade haben die 15 Mitglieder - alles Individualisten, die ihren eigenen künstlerischen Weg gehen - die Jahresschau im Alten Stellwerk eröffnet. Ausgestellt sind Drucke, Bilder, Skulpturen und Papierobjekte.