Der Sommer 2011 war nicht besonders schön. Als am 22. August Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, starb, verließ uns der größte und meistbewunderte deutsche Komiker, Zeichner, Drehbuchschreiber, Filmemacher, Autor und Musikliebhaber. Loriot wird im kollektiven Gedächtnis der Deutschen niemals sterben. Wer kennt es nicht, sein "Ach was?!", "Ein Klavier, ein Klavier", "Moooment" oder "Hildegard, bitte sagen Sie jetzt nichts."? Mit Komik beschäftige ich mich seit frühester Kindheit, als mich meine Mutter in jeden "Dick und Doof"- Film schleppte. Komik ist Kontrast. Loriot wusste das und schickte seine feinen Herren zum peinlichen Hosen- oder Bettenkauf, ließ sie "Jodelschnepfe" grölen, klebte ihnen beim Liebesantrag eine Nudel ins Gesicht oder gab ihnen Rouladen zu essen, die sich nicht auswickeln lassen. Den Abend verbrachte ich mit Fragen, welchen seiner Sketche ich am liebsten mag. Loriots Komik basierte häufig auf dem Prinzip "Kleine Ursache, große Wirkung". Diese Sketche sind meine Lieblinge: "Das schiefe Bild", bei dem am Ende ein Zimmer verwüstet ist, "Der Lottogewinner", der sich immer wieder verhaspelt, und der alkoholisierte "Vertreterbesuch".