Da saß er nun ganz alleine auf dem weißen Sofa. Gleich würde "Wetten, dass ..?" Fahrt aufnehmen, doch Thomas Gottschalk hatte zuvor noch etwas zu sagen an diesem 12. Februar, der ersten Sendung nach dem Unglück des Wettkandidaten Samuel Koch. "Es gibt bestimmte Dinge, die kann man nicht zwischen Tür und Angel besprechen", sagte der Moderator.

Und ich wusste in diesem Moment: Jetzt kommt etwas Wichtiges. Alle wussten das, und alle hörten ihm zu, ich beugte mich in meinem Sofa nach vorne. Gottschalk wirkte unsicher, stockte, atmete tief. Er redete darüber, dass ein Schatten auf der Sendung liegen würde. Dass er so nicht weitermachen könne, es sei Schluss mit lustig. Dann: Er wird aufhören mit "Wetten, dass ..?", nicht gleich, aber in Kürze. "Wir haben noch ein Stück gemeinsamen Weges zu gehen", schließt er seinen Monolog ab, "es gibt also keinen Grund, verzweifelt zu sein."

Es war ein würdiger Moment. Und ich war nicht verzweifelt. Aber ich war traurig. Es ging etwas zu Ende an diesem Sonnabend. Etwas, das immer da war, würde bald nicht mehr da sein. Ich weiß noch, dass ich an diesem Abend eine Flasche Rotwein aufgemacht habe. Ob die Sendung lustig war, weiß ich nicht mehr.