Seit 1988 gehe ich zum FC St. Pauli. Fünf Aufstiege habe ich in dieser Zeit erlebt. Aber noch nie war ich so fußballglücklich wie am 16. Februar, dem Tag, als Gerald Asamoah zur braun-weißen Legende wurde.

Angespannt stand ich im ausverkauften Stadion, rechnete mal wieder mit dem Schlimmsten - und erlebte live mit, wie in der 59. Spielminute Geschichte geschrieben wurde. Asa traf per Kopf ins HSV-Tor, um mich herum 6000 St.-Pauli-Fans, die vor Begeisterung schrien, hüpften, die Fäuste in den Himmel reckten - und ich mittendrin. Es folgten 35 endlos lange Minuten, bis Schiedsrichter Perl endlich abpfiff, wir uns in den Armen lagen, die Mannschaft feierten. Und mit einem Grinsen registrierten, wie die HSV-Fans aus ihrem Stadion flüchteten.

Als ich nach Hause kam, stand meine Frau in der Tür. Sie interessiert sich kein bisschen für Fußball, aber jetzt fiel sie mir freudestrahlend in die Arme. Sie wusste, was mir dieser Sieg bedeutet. Unseren Sohn, 19, sahen wir erst am nächsten Morgen wieder. Er hatte die ganze Nacht in der Schanze gefeiert. Auch er wird dieses Spiel nie vergessen.