Wenn Spieler Abschied nehmen, die viele Jahre das HSV-Trikot getragen haben, gibt es Blumen und Ehrenrunden. Als für Bernd Hoffmann am 16. März nach acht Jahren als Klubvorsitzender alles vorbei war, hinterließ er nur ein paar dürre Worte auf bedrucktem Papier. Ich saß im Presseraum in der Osttribüne der HSV-Arena, als sich sein Nachfolger Carl-Edgar Jarchow vorstellte. Unwillkürlich musste ich an Konrad Adenauer denken, der mit einer Stimme Mehrheit (inklusive seiner eigenen) 1949 zum Kanzler gewählt worden war. Hoffmann aber musste gehen, weil er nur eine Mehrheit von 7:5 Stimmen im Aufsichtsrat erreicht hatte, acht wären nötig gewesen, um seine Amtszeit für ein Jahr zu verlängern.

"Die Situation war unerträglich geworden", hörte ich Aufsichtsratschef Otto Rieckhoff sagen. Längst ging es nur noch um Posten und Personen, nicht mehr um die Sache. An diesem Tag, so spürte ich, war mit dem Ende der Ära Hoffmann das Wirtschaftswunder HSV mit stetigem Wachstum und vielen Europacup-Abenden zu Ende gegangen.