Die Auswandererwelten auf der Veddel widmen der Katastrophe eine Schau

Die Veddel gehörte zu jenen Hamburger Stadtteilen, die 1962 von der großen Sturmflut besonders heimgesucht wurden. Daher liegt es auf der Hand, dass ihr das Auswanderermuseum BallinStadt 50 Jahre nach der Katastrophe eine eigenen Ausstellung widmet. Anders als die umfassende Doppelschau, die in der Rathausdiele und im Museum für Hamburgische Geschichte gezeigt werden wird (siehe Seite 20), konzentriert sie sich auf das Geschehen in Wilhelmsburg und auf der Veddel.

Die Ausstellung gliedert sich in drei Teile, in denen Fotografien, Zeitzeugenberichte und originale Einsatzgeräte präsentiert werden. Neben den Fotos aus dem Archiv der Feuerwehr, die Einsatzkräfte, Betroffene und überflutete Gebiete zeigen, sind auch die privaten Aufnahmen von Dieter Thal zu sehen. Er war damals 14 Jahre alt und bewohnte mit seiner Familie die ehemaligen Auswandererhallen, in denen sich heute das Museum befindet. Die Bilder nahm er mit der Agfa-Click-Kamera seines Vaters auf. Thal gehört auch zu jenen Zeitzeugen, die in Interviews über ihre Erlebnisse berichten.

Er beschreibt die Rettungsarbeiten, erzählt aber auch, wie er die Situation damals empfunden und später verarbeitet hat. Schließlich sind im dritten Teil originale Einsatzgeräte wie Pumpen, Schläuche und andere Rettungsgeräte zu sehen, darunter ein Schlauchboot, das damals tatsächlich im Einsatz gewesen ist.

Ziel der Schau ist es, vor allem das große Engagement der zahlreichen Helfer zu würdigen. Oft setzten sie ihr Leben aufs Spiel, um Menschen zu retten. Häufig mussten sie aber auch die ebenso traurige wie persönlich belastende Aufgabe bewältigen, die zahlreichen Opfer zu bergen. Möglich wurde das Ausstellungsprojekt durch die Kooperation mit dem Roten Kreuz Hamburg, dem Archiv der Feuerwehr Hamburg und dem Feuerwehrmuseum Norderstedt.

1962 - Die Flut auf der Veddel 12.1. bis 29.2.2012 BallinStadt, Veddeler Bogen 2, tgl. 10.00-16.30