Das Internationale Opernstudio bringt zwei bitterböse Kurzopern auf die Bühne

Zwei Kurzopern über die Gruppendynamik bei Arrestanten inszeniert der Regisseur Heiko Hentschel in der neuesten Produktion des Internationalen Opernstudios. Das fesselnde Opern-Doppel hat am 30. Juni in der Opera stabile Premiere.

In "Wir sind daheim" von Moritz Eggert "rettet" eine boshafte Hausmeisterin drei Menschen vor einer vermeintlichen Katastrophe, indem sie das Trio in einem Keller einsperrt. Am Sujet habe ihn gereizt, sagt Eggert, "den Wunsch nach scheinbarer Sicherheit, diese Sehnsucht nach dem 'Daheimsein' auf bösartige und komische Weise musikalisch zu behandeln." Komisch ist an der Musik vor allem ihre stilistische Schizophrenie: "Die Sprache der Sänger ist die des traditionellen Operngesanges, die Sprache der Musiker ist eher die der modernen Rock- oder Popmusik", erklärte der Komponist. Diesen Stil-Spagat umzusetzen obliegt Alexander Winterson, der im ersten Teil die musikalische Leitung hat.

In Bohuslav Martinùs "Die Komödie auf der Brücke" von 1937 sind fünf Personen auf einer Brücke zwischen zwei feindlichen Armeen eingeschlossen: Popelka ist auf der Suche nach ihrem Bruder; der Hopfenzüchter hat Kriegsgeheimnisse verraten; der Fischer hat seine Verlobte Popelka in Verdacht, eine Affäre mit dem Hopfenzüchter zu haben; dessen Frau zerfleischt sich in Eifersucht; und ein Schulmeister grübelt über ein Rätsel. So mit sich und den anderen beschäftigt warten die fünf auf den erlösenden Sieg der einen oder anderen Kriegspartei, unter der musikalischen Leitung von Anna Skryleva.

"Wir sind daheim"/"Die Komödie auf der Brücke" , Premiere Donnerstag, 30.6., 20 Uhr, Opera stabile. Weitere Termine: 30.6., 2.7., 4.7., 6.7., 8.7., 10.7., jeweils 20 Uhr. Karten unter T. 35 68 68