Wer im Dezember 2008 dabei war, als Esa-Pekka Salonen zum letzten Mal beim NDR-Sinfonieorchester gastierte, bekommt wahrscheinlich immer noch glühende Ohren und Wangen - von der Erinnerung an ein Konzert, in dem der finnische Maestro unter anderem einen atemberaubenden "Sacre" von Strawinsky dirigierte. Nun kehrt er ans Pult des Orchesters zurück, wieder mit einem Klassiker der Moderne im Gepäck. Diesmal ist Béla Bartók die Hauptperson. Dessen Konzert für Orchester aus dem Jahr 1943 gehört, wie der "Sacre", zu den größten Meisterwerken des 20. Jahrhunderts. Es vereint ganz unterschiedliche Ausdruckswelten: Im zweiten Satz dominieren die tänzerischen, virtuos-konzertanten Momente; die anschließende Elegia verbreitet dagegen eine düstere Nachtstimmung. Hier dürfte Bartóks Lebenskrise nach der Flucht aus Ungarn in die USA ihre Spuren hinterlassen haben. Doch mit den beiden letzten Sätzen setzt sich schließlich ein optimistischer Ton durch.

In der ersten Hälfte des Konzerts erklingt Bartóks "Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta", die einerseits ganz neue Wege geht, andererseits aber auch deutlich bei klassischen Formen anknüpft. Damit schlägt das Programm eine Brücke zu Mozarts d-Moll-Konzert mit dem französischen Pianist David Fray als Solisten. Parallel zum Konzert am Sonntag lädt der NDR alle Kinder ab fünf Jahren zur Mit-Mach-Musik.

Abo-Konzert 26.5. 20 Uhr und 29.5. 11 Uhr, beide Laeiszhalle. Karten unter T. 0180/178 79 80