Dass ein Kontrabassist mit dem schönen Namen Hayk Khatchatryan und sein Kollege Sung-Hyuck Hong das Pult teilen und immer mal die Flötistinnen Chiara Tonelli und Júlia Gállego begleiten, könnte in vielen Orchestern vorkommen. Beim Mahler Chamber Orchestra (MCO) ist es tatsächlich der Fall: Die international gemischte Besetzung gehört zum Selbstverständnis des Ensembles, dessen 40 Mitglieder aus 20 Ländern zusammenkommen.

Ähnlich weit gefächert ist sein Aktionsradius. Das MCO gastiert nicht nur in den Metropolen New York, Salzburg oder Paris, sondern auch bei Festivals zwischen Nordnorwegen und dem Roten Meer - und erobert sein Publikum dabei regelmäßig im Sturm: mit seiner Mischung aus kammermusikalischer Sorgfalt, klanglicher Frische und mitreißender Energie. Unvergessen etwa der Hamburger Auftritt vor ein paar Jahren, als der Dirigent Marc Minkowski vor lauter Leidenschaft versehentlich seinen Taktstock durch die Gegend pfefferte.

Mit Daniel Harding steht diesmal ein nicht minder temperamentvoller Maestro am Pult, der dem Orchester schon lange eng verbunden ist. 1998 war er bereits erster Gastdirigent des ein Jahr zuvor gegründeten MCO, 2003 wurde er zum Musikdirektor gewählt.

Ende Mai besuchen die Künstler das Tor zur Welt - und widmen sich dabei einem berühmten Sohn der Stadt: Für ihr Hamburger Konzert haben sie zwei Sinfonien von Johannes Brahms im Gepäck.

Mahler Chamber Orchestra, Daniel Harding 27.5., 20 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 35 76 66 66