Der Torhüter-Oldie erwägt eine Vertragsverlängerung und schließt einen Wechsel aus

Hamburg. Eins muss man Frank Rost lassen: Der mit 37 Jahren dienstälteste HSV-Profi wird sich auch auf seine alten Tage nicht mehr verbiegen lassen. Wenn der Torhüter eine Meinung hat, dann sagt er sie. Der gebürtige Sachse nimmt kein Blatt vor den Mund, spricht öffentlich aus, was andere lieber für sich behalten. Mal kritisiert er seine Vorgesetzten, mal seine Mitspieler und am liebsten die ihm suspekten Medien. Doch am besten kann Rost noch immer das, was er seit 19 Jahren professionell macht: Bälle halten. Und geht es nach ihm, könnte auch das 20. Jubiläumsjahr noch hinzukommen.

"Innerlich habe ich noch nicht gekündigt", ließ Rost unlängst offen, ob er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht doch noch einmal um ein Jahr verlängert. Noch gab es keine offiziellen Gespräche, aber sollte der Ex-Nationalspieler in der Rückrunde ähnlich solide Leistungen wie in der Hinrunde abliefern, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, ehe Sportchef Bastian Reinhardt seinen ehemaligen Mitspieler zum Vertragspoker bittet. Harte Verhandlungen muss Reinhardt ausnahmsweise genauso wenig fürchten wie potenzielle Konkurrenten. Rost verzichtet als einer von wenigen Bundesligaprofis auf einen Berater, fragt bei Detailfragen lediglich bei einem Anwalt nach. "Der HSV wird mein letzter Verein in Deutschland sein", stellt Rost klar. Nach Werder Bremen, Schalke 04 und dem HSV will er für keinen anderen Bundesligaklub mehr Bälle halten.

Sollte der Keeper wider Erwarten doch die Handschuhe im Sommer an den Nagel hängen, dürfte wohl eine Karriere im Management eines Klubs folgen. Um dafür gerüstet zu sein, soll Rost erwägen, zunächst den Fußballlehrerschein zu absolvieren. Schließlich will er mit künftigen Trainern auch als Sportchef auf einer Ebene diskutieren können. Denn eins will Rost immer: seine Meinung sagen.