Propst Dr. Karl-Heinrich Melzer: "Auch ein Wunschzettel ist keine Bestellliste. Diese Erfahrung, die Kinder gerade in der Weihnachtszeit machen, ist auf das Gebet übertragbar. Ein Gebet ist für Christinnen und Christen keine an Gott gerichtete ,Auftragsliste'. Ein Gebet ist die Eröffnung eines Gespräches mit Gott. Dafür ist es gut, wenn ich mein Anliegen formuliere. Das Risiko eines solchen Gespräches ist es, dass ich mit anderen Erkenntnissen heraus- komme, als ich selber gedacht habe. Wer dieses fürchtet, mag ein Gebet als ,verlorene Zeit' betrachten - wer aber bereit ist, sich darauf einzulassen, wird auch erfahren, dass die zentrale Bitte des Vaterunsers - ,dein Wille geschehe' - tragfähiger ist als eine göttliche Fee, die alle Wünsche erfüllt."