Mahler, Toscanini, Bernstein, Masur - beeindruckend ist die Liste derer, die dem legendären New York Philharmonic Orchestra als Chefdirigenten vorgestanden haben. Seit dieser Saison nimmt den Platz erstmals ein gebürtiger New Yorker ein: Alan Gilbert.

Dem Hamburger Publikum ist Gilbert bestens bekannt als Erster Gastdirigent des NDR Sinfonieorchesters. Im November aber kommt er zur Abwechslung mit seinem klingenden New Yorker Luxusdampfer in die Laeiszhalle - und mit einem opulenten Programm. Unter anderem dirigiert Gilbert eins der meistgespielten Werke Paul Hindemiths, die eingängig-süffigen "Symphonischen Metamorphosen". Das Orchester hat dazu eine besondere Beziehung; hat es das Werk doch 1944 aus der Taufe gehoben. Hindemith galt wegen seiner (aus heutiger Sicht moderat) modernen Tonsprache in Deutschland als entarteter Künstler.

Mit erotischen Fantasien spielen Richard Strauss' Tondichtung "Don Juan" und das "Prélude à l'après-midi d'un faune" von Claude Debussy, ein Schlüsselwerk des Impressionismus, das das herkömmliche Klangspektrum um manch schillernde Palette und Naturimitationen erweitert.

Und nach Skandinavien geht die Reise auch noch: Leonidas Kavakos, der jüngst mit dem ausgebildeten Geiger Gilbert zusammen das bachsche Doppelkonzert zelebrierte, übernimmt den gefürchteten Solopart im Violinkonzert von Jean Sibelius.

Alan Gilbert & New York Philharmonic 1.11., 20 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 35 76 66 66