Der Gegensatz ist krass, aber reizvoll: Bebop trifft auf Tango, Weltstar auf Nische. Das fünfte NDR-Jazzkonzert präsentiert mit John Scofield einen der herausragenden Gitarristen der vergangenen drei Jahrzehnte. Scofield hat mit Miles Davis und anderen erstklassigen Solisten gespielt, aber auch immer seine eigene Band geführt. Mit dem Bassisten Steve Swallow und Bill Stewart am Schlagzeug musiziert er ebenfalls seit Jahrzehnten, dieses Trio dürfte zu den versiertesten Combos des zeitgenössischen Jazz zählen. Scofield hat bereits sehr früh einen unverwechselbaren Stil entwickelt, als er Bebop- und Rock-Elemente miteinander verbunden hat.

Zuvor wird Tango erklingen, allerdings als Weiterentwicklung des Stils unter Einbeziehung elektronischer Loops. Die Band Tango Crash, von dem Pianisten Daniel Almada und dem Bassisten Martin Iannaccone 1987 in Buenos Aires gegründet, stellt den argentinischen Tanz mit nordamerikanischem Jazz und europäischen Klub-Sounds in einen neuen Zusammenhang. Wer das Gotan Project liebt, sollte auch ein offenes Ohr für Tango Crash haben.

tango crash/john scofield trio 28.10, 20 Uhr, Rolf-Liebermann-Studio; Karten: 0180/178 79 80. Am 29.10., 20 Uhr, Kampnagel; Karten unter T. 27 09 49 49