Sie sind ein eingefleischter Vivaldi-Fan? Dann wird's ja ein wahres Fest! Oder Sie wollen sein Schaffen gern kompakt kennenlernen? Auch gut! Die Akademie für Alte Musik aus Berlin und Cellist Jean-Guihen Queyras geben uns nämlich bei der NDR-Reihe "Das Alte Werk" die volle Vivaldi-Dröhnung: Sie haben dem "roten Priester" - wie er von den Zeitgenossen wegen seiner feuerroten Haarpracht und des überschäumenden Temperaments genannt wurde - ein komplettes Programm gewidmet: einen ganzen Abend lang Vivaldi pur, mit fünf Concerti, drei (Opern-)Sinfonien und einer Sonate. Bloß die "Vier Jahreszeiten" sind nicht dabei. In Vivaldis umfangreichem Schaffen gibt es schließlich noch eine ganze Reihe ebenbürtiger Werke zu entdecken - zum Beispiel die Ouvertüre zur Oper "Dorilla in Tempe", bei der die Streicher zu Beginn des Abends so richtig schön auf ihren Darmsaiten herumschrubben können.

Oder das Konzert für Cello und Fagott, in dem das intime, dunkel getönte Zwiegespräch der beiden Soloinstrumente immer wieder von den schwungvollen Attacken des Orchesters unterbrochen wird - eines der spannendsten Werke von Vivaldi überhaupt.

Was sagen Sie? "Alles einförmiges Gedudel"? Ach, Sie können Vivaldi überhaupt nicht ausstehen? Dann wäre das Kino an diesem Abend vielleicht doch die bessere Alternative.

Akademie für Alte Musik 27.10., 20 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 0180/178 79 80