Der im Jahr 1906 geborene Wilhelm Haerlin malte in der Nachkriegszeit eine große Anzahl von Porträts Hamburger Persönlichkeiten, in denen er ihre Psyche tief auslotete. Seine eigentliche künstlerische Stärke bestand aber in seinen dekorativen Kompositionen, die er mit einem sehr großen Gespür für die Raumwirkungen entwarf. So schuf Wilhelm Haerlin beispielsweise zahlreiche Lack-Sgraffitos als Wandbilder für die Schiffe Hamburger Reeder.

Sein wohl wichtigstes Werk entstand als monumentales zweiteiliges Mosaikbild für das Springer-Hochhaus in der Hansestadt. Dabei entstand Wilhelm Haerlins malerisches Werk unter besonders schwierigen Bedingungen. Als junger Mann im Alter von 21 Jahren hatte er sich eine Fischvergiftung zugezogen. In deren Folge litt er bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1958 an einer Lähmung. 1959 veranstaltete der Hamburger Kunstverein eine große Gedächtnisausstellung seiner zahlreichen Werke.