Großartige Kunstwerke der Gegenreformation von Rubens, van Dyck und Jordaens

Um 1630 malte Peter Paul Rubens "Die Fürbitte der heiligen Theresia" für ein Karmeliterkloster in Antwerpen. Sünde und Sühne, Fürbitte und Errettung sind die Themen, die Rubens anhand einer im 17. Jahrhundert sehr populären Geschichte in Szene setzt: In ihrem autobiografischen "Buch der Gründungen" berichtet Theresia von dem spanischen Adeligen Bernardino de Mendoza, der ihr seine Besitzungen vermacht habe, damit sie darauf ein Kloster gründen könne.

Doch trotz dieser guten Tat landet der edle Stifter im Fegefeuer, da er ganz plötzlich verstorben ist, ohne zuvor noch beichten zu können. Theresia hat aber eine Vision, in der ihr Christus erscheint und mitteilt, dass Bernardino aus seiner Qual errettet werde, sobald in dem neuen Kloster die erste Messe gelesen wird.

Die Angst vor Fegefeuer und Hölle, die schon die Menschen im Mittelalter beherrscht hat, wird in der Gegenreformation von Künstlern als emotionale Inszenierung mit dramatischer Geste dargestellt. Die heilige Theresa erscheint als ältliche Nonne, die vor Christus kniet, dessen Haupt von einer Aureole umstrahlt wird. Der Auferstandene, an dessen nacktem Oberkörper die Wundmale zu erkennen sind, weist mit der Rechten auf ein Engelchen, das nach den Armen des spanischen Adeligen greift, um ihn aus den Flammen des Fegefeuers hinaufzuziehen.

Auch das Gemälde selbst sollte der Errettung aus Sündenqualen dienen: Es entstand als Stiftung eines reichen Mannes, der dadurch sein Seelenheil befördern wollte.

Rubens, van Dyck, Jordaens - Barock aus Antwerpen noch bis zum 19.9., Mo-So 11.00-19.00, Do 11.00-21.00, Veranstaltungsreihe Der andere Blick - Prominente führen durch die Ausstellung 9.9., 19.00, mit Ian Karan, Geschäftsführer Capital Intermodal; 16.9., 19 Uhr mit Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke, Erzbistum Hamburg