Zeichnungen und Druckgrafiken Pablo Picassos aus allen Schaffensphasen

Keine andere Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts hat die Grenzen der Kunst so erweitert wie Pablo Picasso. Einblicke in alle Schaffensphasen des Malers bietet noch bis zum 3. Oktober die Ausstellung "Picasso. Der Stier und das Mädchen" im Ernst Barlach Haus. 80 Zeichnungen und Druckgrafiken aus der Sammlung Hegewisch spiegeln Picassos Entwicklung von der Blauen Periode über kubistische und klassizistische Kompositionen bis zum flächig-ornamentalen Spätwerk.

Seine bevorzugten Motive fand Picasso in Frauenporträts und weiblichen Akten, Tierkämpfen und mythologischen Szenen, hier insbesondere beim Minotaurus, jenem mythischen Mischwesen aus Mann und Stier. Für Picasso ein Synonym für den Mann an sich - und für ihn selbst.

Unter anderem sind drei Blätter aus der Folge der "Stiere" zu sehen. Sie entstand zwischen dem 5. Dezember 1945 und dem 17. Januar 1946 und offenbart eine Verwandlung vom Naturalismus hin zur abstrakt-geometrischen Form, die in ihrem Primitivismus an Höhlenmalereien der Steinzeit erinnert. Im ersten Zustand ist der Stier noch naturhaft viril und drall. Bis zum letzten Blatt "magert" er ab zu einer prägnanten Figur aus Linien.

Picasso. Der Stier und das Mädchen. Meisterblätter aus der Sammlung Hegewisch bis 3.10., Ernst Barlach Haus, Jenischpark, Baron-Voght-Straße 50a, Di-So 11.00-18.00, Kuratorenführung 21.9., 18.00