Jens Weber kennt den Estering bei Buxtehude wie seine Westentasche. "Schon als Jugendlicher hat mich die Anlage fasziniert", sagt der 45-Jährige. Schmunzelnd erinnert er sich an manches Verfolgungsrennen auf dem Fahrrad über die Strecke sowie Schnitzeljagd-Veranstaltungen mit geheimem Campen auf dem Gelände. Seit gut 20 Jahren ist er auch in offizieller Mission auf dem Estering für den dort beheimateten Automobilclub Niederelbe (ACN)im ADAC unterwegs und kümmert sich ehrenamtlich nahezu täglich als gewählter Bahnwart um das "Wohlergehen" der deutschen Rallycross-Traditionsstrecke.

Jens Weber ist multifunktionell im Einsatz. Gilt es, Material zu besorgen, den Fahrbahnbelag auszubessern, die Elektrik zu überprüfen, die Sponsorenbanner aufzuhängen oder einfach nur Ansprechpartner für die anderen Helfer zu sein - der Buxtehuder ist mittendrin. Er ist als "Mann für alle Fälle" stets gefragt.

"Meine Aufgabe macht mir riesigen Spaß und ist mein großes Hobby", sagt Jens Weber und ergänzt: "Das liegt auch daran, dass wir hier im Verein ein tolles Miteinander haben und irgendwie eine große Familie sind." Die Stunden, die er für seinen ACN in all den Jahren ehrenamtlich geleistet hat, hat er nicht gezählt. "Es werden aber einige tausend sein", sagt Jens Weber. "15 bis 20 Stunden pro Woche sind es im Normalfall schon, die ich auf der Anlage bin." Deswegen ist er auch froh, dass seine Ehefrau Ute ihn in seinem Treiben nicht nur unterstützt, sondern auch selbst bei Rennen im Bereich Versorgung und sanitäre Anlagen viel mit anpackt.

Einmal im Jahr allerdings muss der Estering ohne seinen Bahnwart auskommen. Regelmäßig suchen die Webers mit ihrem 15-jährigen Sohn Michel die dänische Ostsee-Insel Arrö auf zum Entspannen, Spaziergehen und Fisch essen. "Hier bin ich schon mit meinen Eltern gewesen", sagt Weber. Insel und Bewohner kennt er daher auch wie seine Westentasche - mit dem Unterschied, dass er dort nichts reparieren muss und nach dem Essen gehen beim Wirt mit "bestelltem" deutschem Dosenbier bezahlen kann.