Barocke Spielfreude gibt's in der Laeiszhalle, wenn das Bläserensemble Zefiro sein Gastspiel gibt.

Programmatischer geht es kaum. Zefiro nennt sich das italienische Bläserensemble, das Ende April mit seinem Leiter, dem Oboisten Alfredo Bernardini, zu Gast ist: Zephyros war bei den alten Griechen der Gott des Westwinds, ein rauer Bursche; später avancierte er zum Liebesboten.

Im Mittelpunkt des Programms stehen Oboe und Fagott als selbstständige Soloinstrumente. Das ist bemerkenswert. Barocke Komponisten haben die Besetzung ihrer Werke nämlich oft nicht festgelegt. Viele von ihnen waren an winzigen Fürstenhöfen angestellt und verfügten nur über ein zusammengewürfeltes Häuflein Musiker. Wer gerade da war, der spielte. In der "Sonate en quatuor" des Pariser Komponisten Antoine Dornel übernehmen Oboen und Violinen die Solostimmen, in Purcells Schauspielmusik zu "The Gordian Knot Unty'd" Oboen und Fagott.

Auch Bach hat den Bläsern in seiner Ouvertüre D-Dur BWV 1069 eigene Stimmen bis auf wenige Zwischenspiele vorenthalten - aber nicht aus Not. Ihm ging es um die Klangfarben.

Dagegen hat Telemann für seine Ouvertüre D-Dur gleich vier Soloinstrumente vorgeschrieben, drei Oboen und ein Fagott. Sein Spiel mit Frage und Antwort zwischen einzelnen Gruppen treibt der Komponist im Konzert B-Dur sogar noch weiter: Hier schreibt er sechs Solostimmen vor, drei Oboen und drei Geigen.

Und zum Ausgleich gibt es noch ein Concerto von Antonio Vivaldi. Nur für Streicher.

Zefiro 29.4., 20 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 0180/1 78 79 80. Internet: www.ndrticketshop.de