"Alte Musik" - das ist so eine Begriffsschublade, in die wir vieles stopfen, das gar nicht zusammengehört. Nächste Saison blättert "NDR Das Alte Werk" ( geradezu exemplarisch auf, was sich alles hinter diesem Sammelbegriff verbirgt: von Renaissancetänzen bis zu den Instrumentalfesten des Hochbarock, von Geistlichem über Liebeslieder bis hin zu klingenden Sittengemälden.

Es geht ja noch mit rechten Dingen zu, wenn Rinaldo Alessandrini und sein "Concerto Italiano" bei einem italienischen Programm ihre Virtuosität vorführen (27.9.). Dann aber machen sich gleich zwei spanische Ensembles auf die Reise nach England: "Al Ayre Español" feiert den Wahl-Londoner Händel (31.1.11), und der katalanische Gambist Jordi Savall nimmt sich der schottischen und irischen Musik zur Zeit Turners an (7.6.11). Und das Freiburger Barockorchester folgt der Mezzosopranistin Véronique Gens nach Frankreich.

Grenzüberschreitungen allenthalben: Der Barockgeiger Rüdiger Lotter und Irvine Arditti , der Avantgardegeiger schlechthin, tauschen die Rollen (5.4.11), der Klarinettist David Orlowsky improvisiert zu den A-cappella-Gesängen von "Singer pur" . Unter dem Motto "Baroque meets Jazz" trifft das preisgekrönte Ensemble "L'Arpeggiata" auf Mitglieder der NDR Bigband (11./12.2.11). Und dann stürmen auch noch vier Countertenöre gleichzeitig die Laeiszhalle (11.12.10)! Da hilft nur eins: dabei sein. www.ndr.de/dasaltewerk