Eine "Wandeloper" mit dem Titel "Lalla Rûkh"? Von so etwas werden auch die erfahrensten Opernkenner wohl noch nie gehört haben. Doch der obskure Titel ist relativ leicht erklärt: Lalla Rûkh ist die Heldin, eine indische Prinzessin, die zwangsverheiratet werden soll. Sie aber verliebt sich in den Erzähler, der ihr eigentlich mit seinen Geschichten nur die lange Reise zum zukünftigen Gemahl hätte verkürzen sollen.

Gaspare Spontini hat diese Romanze aus der Feder des Dichters Thomas Moore 1821 vertont - aus Anlass eines Staatsbesuches des russischen Zaren Nikolaus I. in Preußen. Kein Geringerer als der Architekt Karl Friedrich Schinkel schuf damals die Bühnenbilder für die ungewöhnliche Inszenierung. Die Geschichte wird dabei nicht als fortlaufende Handlung auf einer Opernbühne präsentiert, sondern aufgeteilt in Einzelbilder, sogenannte "tableaux vivants", zwischen denen das Publikum im Schlossgarten nach Belieben lustwandeln kann.

Lalla Rûkh 3. und 5.8., jeweils 17 Uhr; 8.8., 11 Uhr, Eutin, Schlossgarten