Eine Bildpostkarte ist ein untrügliches Zeugnis, dass ein Mensch an einem weit entfernten Ort an einen gedacht hat. Die Briefmarke ist der Beweis. Im Zeitalter von Internet und Fotohandy ist die Postkarte aus der Mode gekommen. Ende des 19. Jahrhunderts galt sie noch als erstes Kommunikationsmittel für die breite Masse. An diesen Umstand erinnert bis zum 2. Mai die Ausstellung "Mehrblicke" im Café des Jenisch-Hauses. Historische Fotopostkarten-Ansichten, mit und ohne Botschaften, zeigen Häfen und Lastsegler, Badestrände und Brandungen. Konterkariert werden sie von Arbeiten des zeitgenössischen Düsseldorfer Fotografen und Becher-Schülers Elger Esser, der selbst an die 25 000 Postkarten besitzt. Aus ursprünglichen Ansichten der französischen Atlantikküste schafft er durch Vergrößerung und Kolorierung grobkörnige Bilder, die an den Impressionismus erinnern. Sie rufen Erinnerungen an Ferien am Meer hervor.

Mehrblicke bis 2.5., Jenisch-Haus, Baron-Voght-Str. 50, Di-So 11-18 Uhr