Vanitas - die Vergänglichkeit allen Seins - ist ein zentrales Motiv in der Dichtung und Musik der Barockzeit. Das Thema beschäftigt auch Georg Friedrich Händel in seinem ersten Oratorium, "Il trionfo del Tempo e del Disinganno". Auf seiner ersten Italienreise 1707 schrieb der 22-jährige Komponist in Rom den musikalischen Diskurs, in dem Zeit (Tempo) und Erkenntnis (Disinganno), verkörpert durch allegorische Figuren, über die Schönheit (Bellezza) und das Vergnügen (Piacere) triumphieren.

Die Aktualität von Händels Sittenbild einer oberflächlichen "Spaßgesellschaft" reizte den angehenden Musiktheater-Regisseur Matthias Engelmann. Er sieht im Oratorium einen Spiegel unserer Zeit und inszeniert es in der Opera stabile. Für seine Diplomarbeit an der Theaterakademie entwarf er auch den Raum, in dem die Sänger den Wettstreit zwischen trügerischem Schein und wahren Werten austragen.

Il trionfo del Tempo e del Disinganno 11.4., 20 Uhr, Opera stabile, Karten unter T. 35 68 68